Ekstase ist ein wenig bekannter Bewusstseinszustand, obwohl er genauso grundlegend ist wie Wachen, Traum und Tiefschlaf.
Sein besonderes Merkmal ist, dass er seine Aufmerksamkeit auf einen einzigen Bewusstseinsinhalt konzentriert - das Wachbewusstsein verarbeitet hingegen alles, was für die augenblickliche Situation von Bedeutung ist; das Traumbewusstsein enthält sämtliche vorhandenen Informationen in der Psyche ... und der Tiefschlaf ist die Identität.
In der Ekstase der Einsgerichtetheit erlebt man am intensivsten - beim Orgasmus, beim "runners high", in der Meditation ... aber auch in der Panikattacke, beim Erschrecken, in der Sucht, in der Machtgier u.ä.
Schon der Umstand, dass der Orgasmus zu den Ekstasen zählt und dass die Ekstase in 90% aller Religionen einen Platz hat, zeigt, dass es sich lohnen könnte, sich diesen Bewusstseinszustand einmal näher anzusehen. Vielleicht verpasst man ja sonst etwas ...
Wie wäre es, wirklich alles, was man erlebt, ganz und mit allen Sinne zu erleben? In allem, was man tut, wirklich ganz da zu sein? Ganz der zu sein, der man ist?
Das vorliegende Buch beschreibt die "Landkarte der Gefühle" und die möglichen Ekstasen in dem "Land der Psyche", die auf Berge des Entzückens führen ... aber die Ekstase kann, wenn man nicht aufpasst und sich von Ängsten, Süchten u.ä. einfangen lässt, auch ein Weg in die "Abgründe des Schreckens" der Fixierungen sein.
Die Ekstase ist der Weg in das "Hier und Jetzt" - und die wichtigsten Hilfsmittel auf diesem Weg sind Einsgerichtetheit, Aufrichtigkeit und Rhythmus ...
Unsere heutige Kultur hat eine Wachbewusstseins-Fixierung ... und die Ekstase, zu der jede normale Handlung führen sollte, ist zu einem kümmerlichen Pflänzchen am Wegesrand des Lebens geworden ... aber es ist möglich, die Intensität des einsgerichteten, intensiven Erlebens des Hier und Jetzt wiederzuerlangen.