Das Imperium Romanum war ins Wanken geraten; an allen Grenzen drängten Barbaren auf das im Laufe der Jahrhunderte überdehnte Territorium des Weltreichs. Daraufhin zogen die Kaiser aus den fernsten und strategisch weniger wichtigen Provinzen ihre Truppen ab und verlagerten sie an die Brennpunkte des militärischen Geschehens – in der Hoffnung, in besseren Zeiten wieder zurückkehren zu können. Nicht anders verlief die Entwicklung im 5.Jahrhundert in Britannien, und wie anderswo, so sollte sich auch dort der Gedanke an Rückkehr nur als frommer Wunsch erweisen. In das entstehende Machtvakuum und die vorhandenen Strukturen drängten neue Siedler vom Kontinent. «Sie kamen aus drei sehr mächtigen Völkern, nämlich den Sachsen, den Angeln und den Iutae.» So schreibt der gelehrte Mönch Beda im 8.Jahrhundert über jene Gruppen, die sich damals in Britannien ausbreiten und ihre Sprache und Sitten, ihre Herrschaft und Rechtsbräuche mitbrachten.
Harald Kleinschmidt erzählt in diesem kleinen Buch die Geschichte der Angelsachsen und entwirft ein detailreiches und lebendiges Bild ihres Aufstiegs und ihrer gesellschaftlichen Entwicklung bis zu jenem historischen Wendepunkt 1066, als die Normannen unter Wilhelm dem Eroberer die namengebenden Vorfahren der heutigen Engländer unterwarfen.