Warum es kein islamisches Mittelalter gab

Das Erbe der Antike und der Orient

Thomas Bauer

Urgeschichte, Altertum & Mittelalter Islam

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Beschreibung zu „Warum es kein islamisches Mittelalter gab“

Der Islam ist im Mittelalter steckengeblieben, hat Renaissance, Reformation und Aufklärung verpasst. So lautet die gängige Diagnose. Was aber, wenn es gar kein islamisches Mittelalter gab? Thomas Bauer zeigt an zahlreichen Beispielen, wie in der islamischen Welt bis zum 11. Jahrhundert die Antike weiterlebte, und widerlegt damit überzeugend die eingespielten Epochengrenzen und unser Bild von einem reformbedürftigen «mittelalterlichen» Islam. Jahrhundertelang waren im Orient die antiken Städte lebendig, mit Bädern, Moscheen und anderen steinernen Großbauten, während sie in Europa zu Ruinen verfielen. Ärzte führten die Medizin Galens fort, Naturwissenschaften und Liebesdichtung blühten auf. Kupfermünzen, Glas, Dachziegel, Papier: Im Alltag des Orients gab es lauter antike Errungenschaften, die Mitteleuropäer erst zu Beginn der Neuzeit (wieder) neu entdeckten. Thomas Bauer schildert anschaulich, wie die antike Kultur von al-Andalus über Nordafrika und Syrien bis Persien fortlebte und warum das 11. Jahrhundert in ganz Eurasien, vom Hindukusch bis Westeuropa, eine Zäsur bildet, auf die in der islamischen Welt bald die Neuzeit folgte. Ein kleines Meisterwerk, das konzise, verständlich und mit der nötigen Portion Gnadenlosigkeit eingefahrene Sichtweisen auf Orient und Okzident zurechtrückt.

Über Thomas Bauer

Thomas Jürgen Bauer, geb. 1961, ist Professor für Islamwissenschaft und Arabistik an der Universität Münster. Leibniz-Preis 2013.

Bertold Höcker, geb. 1958, ist Theologe und Diplom-Psychologe. Seit 2009 ist er Superintendent im Evangelischen Kirchenkreis Berlin Stadtmitte. Seit 2011 vertritt Höcker seine Landeskirche bei der Initiative zur Akzeptanz sexueller Vielfalt des Landes Berlin.

Walter Homolka, geb. 1964, ist Rektor des Abraham Geiger Kollegs zur Ausbildung von Rabbinern und lehrt Jüdische Studien an der Universität Potsdam. Der frühere Landesrabbiner von Niedersachsen ist Vizepräsident der Europäischen Union für liberales Judentum.

Klaus Mertes, geb. 1954, jesuitische Priesterweihe 1986, seit September 2011 Direktor des Kollegs St. Blasien im Schwarzwald. Er ist Mitglied im Zentralkomitee der Deutschen Katholiken und im Vorstand der Stiftung 20. Juli 1944.

Jan Feddersen, geb. 1957, ist Publizist und Redakteur der Tageszeitung taz in Berlin. Veröffentlichungen zu Fragen der Homosexuellenbewegung. Er ist für die Initiative Queer Nations e.V. als deren Mitbegründer Mitglied des Kuratoriums der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld.


Verlag:

C.H.Beck

Veröffentlicht:

2018

Druckseiten:

ca. 137

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


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