Schon zum zweiten Mal in diesem Monat wurde ich zu Familie Arnold gerufen. Beim ersten Einsatz hat sich die kleine Julia, ein Mädchen mit Trisomie 21, die Hand verbrüht. Zum Glück waren die Verbrennungen nur ersten Grades, und Julia konnte nach einer Nacht im Krankenhaus wieder nach Hause zu ihrer treusorgenden Familie.
Doch das Unglück, das heute bei Familie Arnold passiert ist, beschäftigt mich mehr: Julias große Schwester Denise ist bei einem Schwindelanfall die Treppe hinuntergestürzt und hat sich das Schlüsselbin gebrochen. Besonders schockiert hat mich ihr Aussehen. Innerhalb von wenigen Wochen ist die Siebzehnjährige erschreckend abgemagert! Sie sagt, sie leide neben dem Schwindel unter ständiger Übelkeit und großer Erschöpfung.
Natürlich liegt die Vermutung nahe, dass sie der familiären Belastung, die mit der Behinderung ihrer Schwester einhergeht, nicht mehr gewachsen ist. Ich werde aber das Gefühl nicht los, dass hinter ihren Symptomen etwas anderes steckt. Auch ihr Freund Jonas bat mich vorhin inständig darum, noch weitere Untersuchungen zu veranlassen ...