Günter Amendt war eine der wichtigsten und einflussreichsten Stimmen in der drogenpolitischen Auseinandersetzung im deutschsprachigen Raum. Als einer der Ersten hat er erkannt, dass Prohibition und Kriege gegen Drogen zum Scheitern verurteilt sind, und er hat immer wieder plausibel begründet, weshalb das Drogenproblem durch eine kontrollierte Legalisierung zwar nicht gelöst, jedoch wesentlich entschärft werden könnte. Wie recht er damit hatte, wird heute am Beispiel Afghanistans oder Mexikos deutlich. Und selbst in den USA beginnt sich inzwischen die Einsicht durchzusetzen, dass die Freigabe des Cannabiskonsums nicht mehr aufzuhalten ist.
In den letzten Jahren vor seinem Tod beschäftigte sich Amendt mit der Bedeutung legaler Drogen
im postindustriellen Zeitalter: etwa dem Doping im Alltag und der leistungssteigernden Stimulierung des Hirns durch psychoaktive Substanzen. Günter Amendt war ein sprachlich präziser und beeindruckender Redner, der mit seinen Vorträgen Zuhörende in den Bann zog. Er wollte verstanden werden und überzeugen. Der Vortrag war für ihn immer auch eine Performance - eine Kunstform.