Hildegard von Bingen

Ausgewählt von Gerhard Wehr

Gerhard Wehr

Christentum

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Beschreibung zu „Hildegard von Bingen“

"Schreibe auf, was du siehst und hörst!" Dieser inneren Weisung ist die rheinische Seherin Hildegard gefolgt. Entstanden ist der Fundus eines umfangreichen, spirituell gedeuteten, natur- und menschenkundlichen Wissens, das sie in ihren Schriften bild- und symbolhaltig ausbreitet. Darin unterscheidet sie sich von anderen Mystikerinnen ihrer Zeit. Im übrigen erweist sich Hildegard als eine ebenso kundige wie selbstbewusste Frau. Ihre Aktualität und Faszination rühren nicht zuletzt daher, dass sie sich über die Beschaffenheit ihres Schauens Klarheit verschafft hat und darüber Rechenschaft ablegt:

"Ich sehe diese Dinge nicht mit den äußeren Augen und höre sie nicht mit den äußeren Ohren, auch nehme ich sie nicht mit den Gedanken meines Herzens wahr noch durch irgendwelche Vermittlung meiner fünf Sinne. Ich sehe sie vielmehr einzig in meiner Seele, mit offenen leiblichen Augen, so dass ich niemals die Bewusstlosigkeit einer Ekstase erleide."

Als rheinische Seherin, als heilkundige Vertreterin einer den materiellen wie spirituellen Kosmos einbeziehenden Mystik hat sie einen immer noch wachsenden Kreis von Verehrerinnen und Freunden gewonnen. In ihrem ersten großen, der geistigen Schau entsprungenen Werk Scivias - Wisse die Wege bezeugt sie dies. Ein Teil der Texte wird hier kommentiert geboten. Hinzu treten ausgewählte Briefe, in denen Hildegard ihr inneres Erleben schildert. Darüber hinaus ist es erstaunlich, ja bewundernswert, mit welchem Selbstbewusstsein sie als Ordensfrau des hohen Mittelalters Vorgesetzten, selbst Bischöfen und Päpsten, auch Kaisern wie Friedrich Barbarossa belehrend, nicht selten auch mahnend entgegentritt.

Über Gerhard Wehr

Gerhard Wehr, Dr. theol. h.c., geb. 1931, 1971-1990 Lehrauftrag an der Diakonenschule (Fachakademie f. Sozialpädagogik) Rummelsberg, ist Diakon der bayerischen Landeskirche, lebt als freier Schriftsteller in Schwarzenbruck bei Nürnberg. Er ist Verfasser zahlreicher Studien zur neueren Religions- und Geistesgeschichte sowie von Textausgaben aus dem Bereich der Mystik. Seine Biographien über C.G.Jung, Martin Buber, Jean Gebser u.a. sind in zahlreichen europäischen und asiatischen Sprachen verbreitet.
Jüngste Veröffentlichungen: Christliche Mystiker von Paulus und Johannes bis Simone Weil und Dag Hammarskjöld (2008); Der Chassidismus - Gott in der Welt lieben (2009); Jakob Böhme. Ursprung, Wirkung, Textauswahl (2010).


Verlag:

marixverlag

Veröffentlicht:

2012

Druckseiten:

ca. 97

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


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