Das Buch "Cícero Deodato - Tagebuch eines afrobrasilianischen Straßenjungen" gewährt tiefe Einblicke in das kurze Leben eines afrobrasilianischen Straßenjungen. Es ist sowohl eine Biographie als auch ein Bildband zu den Zeichnungen eines jungen Menschen, der auf eine künstlerische Weise einen Weg findet, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten. Das Buch gibt Zeugnis über die Freundschaft zwischen dem Straßenjungen und dem Autor, der den Straßenjungen bei sich aufnahm und ihm so die Möglichkeit gab, sich erstmals zuhause und geliebt zu fühlen. Im Text wird deutlich, wie sehr sich Cícero "abstrampelt", dem Leben auf der Straße zu entrinnen und versucht, sich dem Ziel einen Platz in der brasilianischen Gesellschaft zu finden anzunähern. Wenn Cícero letztlich auch die Möglichkeit dazu genommen wird, ist das Buch ein Ausdruck dafür, wie sehr das Leben eines der vielen tausend scheinbar unbedeutenden Kinder, die am Rande der Gesellschaft stehen, von Sinn erfüllt sein kann, indem es Spuren für viele andere hinterlässt. Ausschnitte aus Cíceros Tagebuch tragen sein Erleben besonders nah an den Leser heran und lassen diesen in eine Welt eintauchen, die meist verschlossen bleibt.