Friedrich Schorlemmer spricht Menschen an: direkt, aufrüttelnd, mutgebend – auf Straßen und Plätzen, auf dem Katheder, der Kanzel wie vor dem Mikrofon im anonymen Studio. Überzeugt davon, daß Schweigen keine Lösung ist, nur weil Reden nicht viel bewirkt, den Widerspruch nicht scheuend, vom Beifall nicht verführt, unbeeindruckt vom Zeitgeist, bezieht er Position. Er stellt Fragen, gibt nicht auf alles Antwort. Unfriede, Ungerechtigkeit und Unterwürfigkeit lassen ihm keine Ruhe. Er deckt öffentliches Lügen auf, polemisiert gegen grassierende Verdummung, gegen feige Anpassung und faule Kompromisse. Zugunsten der Würde und der Selbstentfaltung aller fordert er größere Bescheidenheit einerseits und größere Teilungsbereitschaft andererseits ein.