Erlebte Nachkriegs- und Integrationsgeschichte, erzählt von zwei Männern, beide 1947 geboren, der eine in Kalabrien, der andere im von Frankreich besetzten Land an der Saar. Der Saarländer wuchs wohlbehütet im Schoße einer alteingesessenen Familie auf, während der Kalabrese mit elfeinhalb Jahren seinem Vater in die Emmigration folgte. Beiden wurde viel abverlangt, doch sie bissen sich durch, jeder auf die ihm eigene Art. Der aus dem Süden arbeitete sich mit der Kelle zum Bauunternehmer hoch, das Nordlicht verließ die Tiefen des Bergwerks und wechselte in den Polizeidienst. Zwei Lebensläufe voll Irrungen und Wirrungen, Arbeit, Sport und Spiel. Interessant zu lesen, mit welch einer Energie Francesco seinen Weg beschritt, wobei er oft gegen unlautere Machenschaften aus den verschiedensten Richtungen anzukämpfen hatte. Kaum einfacher war es für den Polizeibeamten, der, Jean-Jacques Rousseaus Rat an Emile folgend, in einigen gesellschaftlichen Kreisen verkehrte, und so in der Kultur einen Ausgleich zum nervenaufreibenden Dienstbetrieb fand. Italien und Deutschland, aber auch Frankreich, das Herz Europas, pulsierte in ihren Köpfen und ließ sie teilnehmen an einer Entwicklung, die aus Feinden Freunde formte, mit denen man gemeinsam Wohlstand erarbeitete, den beide heute mit ihren Familien genießen. Dabei ist ihnen bewusst, dass bei der Wetterwendigkeit der Politik immer alles in Bewegung ist, zum Guten wie zum Schlechten. So war es kurioserweise ein Unfall, der sie zusammenführte, und ein Rotwein, der ihre Gedanken befeuerte …