Diese Gedichte gehören zu den stärksten und reifsten der Autorin. Sie stehen im Dialog miteinander, reagieren auf frühere Texte, führen Gedanken weiter, bestätigen oder relativieren sie. Konzentriert wie nie zuvor, zeigt der Band die Spannung zwischen Leben und Poesie – als Motiv und Preis der Gedichte. Eva Strittmatters Themen haben mit ihrem Alltag zu tun, mit ihrer Rolle als Mutter, Frau und Dichterin und mit den Zwängen, denen sie sich ausgesetzt sieht. Darüber schreibt sie nicht nur mit der Offenheit, die für ihre Lyrik so bezeichnend ist, sondern hier treibt sie die rigorose Selbstbefragung bis zum Tabubruch. Mit eruptiver Kraft kommt zur Sprache, was sie bedrängt. Und wie ein Generalthema zieht sich eben dieser Prozess durch die Gedichte: die Verwandlung der Erfahrung in Sprache und Bild.