Die Münzen eines Landes sind Zahlungsmittel und Repräsentationsobjekte zugleich, die nur vom Staat produziert werden. So werden sie von ihm kontrolliert und - über ihre wirtschaftliche Rolle hinaus - auch durch ihre Bilder in seinen Dienst gestellt. Die vorliegende Arbeit setzt sich vor allem mit dieser (politischen) Konnektion des Münzbildes auseinander und zwar im Hinblick auf die syrischen Münzen von 1918 bis 2010.
Die Münzen werden systematisch erfasst bzw. katalogisiert und auf ihre Prägung hin analysiert. Durch die Kontextualisierung und fundierte Untersuchung der Bildelemente und deren inhaltliche Aussagen wird auf die allgemeine visuellen Kultur Syriens und vor allem die Staatskunst eingegangen, wodurch die Münzen als ein Fragment des gesamten Instrumentariums des staatsrepräsentativen Bildes herausgestellt werden. Insoweit beschäftigt sich die Arbeit - über ihren numismatischen Inhalt hinaus - mit der allgemeinen politischen Ikonografie Syriens.