Licht und Schatten gibt es überall auf der Welt. In den Wüsten ist das Licht mörderisch und Schatten gibt es nur nachts. Demgegenüber sieht man an den Polen fast ein halbes Jahr so gut wie kein Licht.
Auch jedes Leben kennt Licht und Schatten, das sind Freude und Trauer, Gesundheit und Krankheit, Erfolg und Misserfolg, Liebe und Hass. Das Licht zu genießen und mit dem Schatten umzugehen ist die wahre Lebenskunst. Jede Gemeinschaft kennt Licht und Schatten: Zuwendung, Rücksicht und Achtung erfüllen sie mit Licht, Untreue, Verrat oder die Missachtung der Persönlichkeit des Partners werfen einen schweren Schatten und zerstören das gegenseitige Vertrauen, ohne das keine Gemeinschaft lebensfähig ist.
Aber "Liebende leben von der Vergebung" heißt ein Roman von Manfred Hausmann und das Vaterunser sagt: "Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern." Wenn trotz eines Schattens über der Gemeinschaft noch ein wenig Liebe vorhanden ist, sollte diese zum Nachdenken führen, ob Vergebung möglich ist. Natürlich braucht es Überwindung, um dem Partner eine Schuld zu vergeben, aber Stolz und gekränkt sein waren schon immer schlechte Ratgeber. Kein Mensch ist ein unfehlbarer Heiliger, wie Jesus sagt: "Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein."
In dieser Geschichte führt der kurze Fehltritt des Partners zunächst zu gekränkter Abwendung seiner Frau und auch sein Beweis ungebrochener Liebe zu ihr kann sie nicht zurück gewinnen. Erst eine Reihe schwerwiegender Ereignisse bringt die Frau dazu, die eigene verschüttete Liebe auszugraben und den gekränkten Stolz zu überwinden, bis sie feststellen muss, dass sie auch fehlbar ist. Überrascht begreifen beide Partner, dass diese Turbulenzen ihre liebevolle Gemeinschaft gefestigt haben, so dass sie sich für die neuen Anforderungen gewappnet fühlen, die auf sie zukommen.