Germinal gilt als Schlüsselwerk des europäischen Naturalismus im ausgehenden 19. Jahrhundert. Der Roman ist wegen der sehr realistisch dargestellten Konflikte mehr als ein Zeugnis für unmenschliche Arbeitsbedingungen und die menschliche Gleichgültigkeit derer, die davon profitieren.
Die Industrialisierung hat rasante Umwälzungen mit sich gebracht. In den Kohle-Schächten arbeiten unter schweren Bedingungen Männer, Frauen und Kinder. Die Verelendung ganzer Bevölkerungsschichten wird zur Quelle steigender Unruhe. Der Protagonist ruft zum Widerstand gegen diese Ausbeutung und gewinnt Anhänger unter seinen Leidensgenossen.
Zola hatte monatelang mit Bergleuten zusammen gearbeitet, bis er, vermutlich unter dem Eindruck des gewaltsam niedergeschlagenen Bergarbeiterstreiks in Anzin, den Roman schrieb.