Macht und Gewalt sind keine Geschehnisse allein der Vergangenheit, die man für überwunden halten könnte. Vielmehr bestimmen sie in unserer Gegenwart in noch viel drastischerer und grausamerer Weise das Leben weltweit und es hat den Anschein, als berühre diese Tatsache die Welt nicht sonderlich und sie werde aufgrund fadenscheiniger politischer Aktionen nur weiter in die Zukunft verlagert. Eine Ausrottung von ungerechtfertigter Macht und Gewalt erfordert dagegen Empathie und Verzicht in vielen Lebensbereichen und Fürsorge für die ganze Welt, vor allem für diejenigen, die trotz der vielgelobten Globalisierung auf der Strecke bleiben. Diese nicht akzeptablen Umstände kennzeichnen das eine Gesicht der Macht, aber sie hat auch ein anderes, welches nicht hinreichend in unserer Welt der Beliebigkeit und des Egozentrismus beachtet wird: die Macht der Kunst und Kultur, der Liebe oder des Geistes. Der Band versucht auf dem Hintergrund philosophischer Begründungen auf die Problematik dieser unterschiedlichen Weisen der Macht einzugehen und im Blick auf die aktuelle Weltlage und den Status des Individuums in ihr Anregungen für ein neuerliches Nachdenken über die Existenz und Essentia des Menschen schlechthin zu bieten.