Er war dreimal verheiratet, zeugte 22 Kinder, erfand nach etlichen Experimenten die Streichhölzer und das elektrische Feuerzeug, konstruierte die erste Handfeuerspritze der Welt und hinterließ ein in feiner Kurrentschrift verfasstes Tagebuch. Johann Samson Wilhelm Mayer (1787–1852), Kupferschmied aus Esslingen am Neckar, hat sein halbes Leben lang getüftelt: Lustfeuerwerk, Gewürztinte, Frostbalsam, Stiefelfett, probate Mittelchen gegen allerlei Schmerz und vieles mehr.
"Mensch Mayer!" Dieser respektvolle Ausruf gilt einem Mann, der sich gegen widrige Umstände zu behaupten wusste. Eberhard Neubronner ermöglicht ebenso farbige wie spannende Einblicke in das Milieu der Romantik und des Biedermeier bis hin zu Vormärz und Industrialisierung in Württemberg. Er rückt den talentierten Kupferschmied romanhaft ins Licht, das Ganze eingebettet in historische Tatsachen und Texte, manchmal erheiternd, nicht selten anrührend, zuweilen aber auch durchaus beklemmend. Ein besonderes Leseerlebnis.