1922 – Zeit des Aufbruchs. Begeistert befreit sich auch die 16-jährige Lieselotte von alten moralischen Verkrustungen.
Tanzend.
Etliche Frauen verdienen ihr Geld selbst und vor allem ohne Mann. Den vermisst das ehrgeizige Mädchen ohnehin nicht. Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung sind die Zauberworte ihrer Zeit. Dass sie ernsthaft „lila“ sein könnte, darauf kommt Lotte nicht einmal im Traum.
Wie ein Gestirn am Himmel erscheint ihr Berta Habenicht, und Lotte umkreist die Lehrerin seit dem Moment, als sie deren Schule betritt. Nur wenige Augenblicke später gehört sie bereits zu den Elevinnen, denn Berta hat ein Auge auf sie geworfen.
Turnen und Tanzen - nur davon träumt Lotte. Und die Sterne stehen günstig für sie in der Weimarer Republik. Dass die junge Frau jahrelang ihre Sexualität verdrängt, bemerken alle, nur Lotte selbst nicht, und dass Berta in einer lesbischen Beziehung lebt, führt sie beide in einen gefährlichen Strudel aus Konkurrenz, Verleumdung und Verrat. Nicht ungefährlich in einem Land, das mehr und mehr zur Diktatur wird.