Schmidt, Brandt, Augstein, Prinz Charles, Lambsdorff, Strauß, Barzel und Co.
Spiegel-Journalist Dirk Koch, der die Flick-Affäre aufdeckte, plaudert aus dem Nähkästchen und liest seinen heutigen Kollegen die Leviten.
Die Gegenseite wird frech. Die Gegenseite, die Staatsmacht, hät ihre lästigen Kontrolleure, die Journalisten, für geschwächt. Sie meint, sie könne es sich inzwischen heraus nehmen, unter Vorwänden die Presseleute und erst recht ihre Informanten in Regierungen, Behörden und Parlamenten mit Gefängnisstrafen einzuschüchtern. Das hat es seit der Spiegel-Affäre 1962 wegen angeblichen Landesverrats so nicht mehr gegeben.
Es stimmt, der Stand des Journalisten ist geschwächt: Redaktionen werden verkleinert, Zeitungstitel zusammengelegt, Auflagen und Zuschauerzahlen sinken wegen des veränderten Medienkonsums insbesondere jüngerer Leute. Aber tragen nicht Journalisten Mitschuld am Niedergang des Gewerbes? Hätten sie mehr Interessantes zu bieten, wäre das vom Informationseinheitsbrei übersättigte Publikum nicht wieder zu locken? Es wird zu wenig und zu wenig gut recherchiert.