Jon. Harker trägt nicht zufällig einen berühmten Namen. Die Bisse des Grafen und seiner Bräute hatten auch nach der Vernichtung des Untoten ihre Wirkung nicht gänzlich verloren.Die eine war ein unnatürlich langes Leben, die andere ein unstillbarer Wissensdurst.
Als Jon. Harker seine Frau Mina, seinen Sohn Quincey, Dr. Seward und lange zuvor den Professor beerdigt hatte, nahm er die Arbeit auf, die die Grundlage zahlloser Spiritisten und Metaphysiker werden sollte.Auf der Suche nach Spuren des unheiligen Geschlechts des Grafen ging er jedem Gerücht, jeder Geschichte, jedem Zeitungsartikel und später jedem Netzeintrag, der von übernatürlichen Fähigkeiten oder Ereignissen zeugte, nach.
Die Geschichte von den Seancen Stella Thompsons kam Jon. Harker etwa hundert Jahre später zu Ohren, als die von den Irrlichtern über den Klippen Hastings (Band 1). Als er die Schilderungen von Stellas Schönheit und ihrem offenen Wesen vernahm, dachte er einen Augenblick an eine Wiedergeburt seiner Mina:
Die charismatische Stella hält zum Vergnügen reicher Leute Seancen ab. Doch als es zu einem tragischen Kontakt mit einer jenseitigen Stimme kommt, schwört sie, nie wieder an einer solchen spiritistischen Sitzung teilzunehmen. Sie verlässt kurz danach ihren Lebensgefährten in London und beginnt ein neues Leben in einem ganz besonderen Hotel. Dem Besitzer dieses Hotels, einem Lord mit einem Hang zu einer vergangenen Epoche, verspricht sie aus Liebe eine letzte Seance.
Bis heute ist der letzte Überlebende der grauenhaften Taten des Transsylvaniers sich nicht sicher, ob eine jenseitige Macht die Schritte Stellas und Lord Rinseys gelenkt hatte. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass der Graf die Person, die er begehrte, unrettbar in seine Arme lenkte. Und da einige Geschehnisse im Schlosshotel bis zum Ende unerklärlich blieben, vermutete Jon. Harker, dass der Graf zumindest aus der Ferne beobachtet hatte, wie die Mächte des Jenseits geweckt worden waren. Daher entschloss er sich, diese Geschichte zu veröffentlichen.
Falls einer der Leser die Phänomene bei einer Seance, an der er teilnahm, der nervösen Stimmung oder dem Geschick des Mediums zuschrieb, sollte er dem Autor berichten. Denn wo Menschen versuchen, das Jenseitige zu erblicken, ist der Fürst der Finsternis nicht weit.