Nitrat ist für Säugetiere eine problematische Chemika-lie, da sie im Körper zu Nitrit umgewandelt wird, das kanzerogen und toxisch wirkt. Besonders Ungeborene, Kleinkinder und Säuglinge sind hiervon gefährdet. Es ist daher wichtig, die Nitratkonzentration im Grund- und Trinkwasser gering zu halten.
Im regionalen Vergleich zeigt sich, dass in Gebieten mit hohem Tierbestand die Nitratbelastung im Grundwasser hoch ist und häufig die gesetzlichen Grenzwerte von 50 Milligramm pro Liter überschritten werden. Insgesamt übersteigen in Deutschland die Nitratwerte an einem Drittel der Messstellen den gesetzlichen Grenzwert. Im Allgemeinen kann die Landwirtschaft als der Haupt-verursacher für die hohe Nitratkonzentration im Grundwasser identifiziert werden. Um den erlaubten Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter einzuhalten, müssen Wasserversorgungsunternehmen daher kostenintensive Verfahren zur Trinkwasseraufbereitung ein-setzen.
Aufgrund der Überschreitung der Grenzwerte und mangelnder Maßnahmen zur Verbesserung des Zustandes des Grundwasserkörpers reichte die EU-Kommission eine Klage gegen Deutschland am Europä-ischen Gerichtshof ein. Vor diesem Hintergrund erarbeitete Deutschland eine neue Düngemittelverordnung, die einen gesetzlichen Rahmen vorgibt, um die Nitratbelastung von Gewässern zu reduzieren.
Diese Maßnahmen zielen hauptsächlich auf eine Reduzierung des ausgebrachten Stickstoffs ab. Kernelement der neuen Düngemittelverordnung ist eine genauere Berechnung der gesetzlich erlaubten Stickstoffmenge, die ausgebracht werden darf. Diese Maßnahmen lösen aber nicht das Problem der bei der Massentierhaltung anfallenden Exkremente. Dafür ist es notwendig, die Anzahl der gehaltenen Tiere zu reduzieren.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Ursachen und Auswirkungen von Nitrat im Grund- und Trinkwasser. Hierfür wurde die aktuelle Literatur recherchiert und analysiert. Etwaige Lösungsstrategien zur Verbesserung des aktuellen Zustandes werden im Rahmen dieser Ar-beit diskutiert.