Schnell kann eine Diät in eine Essstörung – Magersucht oder Bulimie – kippen. Insbesondere junge Frauen sind davon betroffen. Doch mit den sozialen Medien hat sich die Zahl der Betroffenen noch einmal dramatisch erhöht. SIZE ZERO – die weibliche Konfektionsgröße Null (32 bzw. XXS) – wurde zum Synonym für Diät- und Fitnessprogramme mit einer Online-Plattform zum Austausch von Vorher-Nachher-Selfies. Die Ärztin Dagmar Pauli, renommierte Expertin für die Essstörungen Jugendlicher, geht diesen Zusammenhängen erstmals auf den Grund, benennt Ursachen und Verantwortliche und zeigt Auswege aus der Essstörungsfalle auf. «Size Zero» wendet sich an Betroffene und Gefährdete: Junge Menschen, die Selbstzweifel haben und sich nach Bestätigung sehnen. Deren Gehirne von klein auf mit Bildern zugekleistert wurden von superdünnen Stars und Models. Jugendliche, die in einer Welt von «guten und schlechten Fettsäuren» aufgewachsen sind und deren Eltern sich bereits mit Diäten aller Art beschäftigt haben. «Size Zero» richtet sich aber genauso an diese Eltern selbst. Besorgte Eltern, die sich fragen, warum ihr Kind in die Essstörung geraten ist, und sich oft selbst die Schuld daran geben. Die – auch ohne die Ursache der Essstörung zu sein – viel zur Gesundung ihres Kindes beitragen können. Und «Size Zero» wendet sich an die Gesellschaft und die Politik: Was tun wir, damit unsere Kinder nicht mehr dem Schlankheitswahn erliegen? Wie wollen wir gesellschaftliche Tendenzen eindämmen, die unserer Jugend nachweislich schaden? Essstörungen junger Menschen entstehen als Folge der gesellschaftlichen Essstörung. Ihre effektive Therapie ist geknüpft an diese viel zu lange geleugnete Erkenntnis. Es muss darum gehen, dass wir in Zukunft Essstörungen nicht nur behandeln, sondern auch verhindern.