Der römische Historiker Cornelius Tacitus beschreibt in seinem Klassiker »Die Germania« aus dem Jahr 96 n. Chr. die Eigenarten und Sitten des römisch besetzten Germaniens. Tacitus stellt die einzelnen germanischen Volksstämme in den Mittelpunkt seiner Charakterisierung. Zunächst gibt Tacitus eine allgemeine Beschreibung ihrer Lebensart und Bräuche. Dann stellt Tacitus ihr Heer, ihre Religion, ihr Rechtssystem sowie ihre Verhaltensweise dar. Im letzten Teil geht Tacitus auf jeden einzelnen Stamm ein und stellt fest, inwieweit dieser mit dem oben gezeichneten allgemeinen Bild übereinstimmt.
Tacitus formuliert flüssig und gut verständlich. An der Oberfläche schreibt Tacitus über die Stärken und Schwächen der Germanen. Tatsächlich entsteht dabei allerdings ein beabsichtigter Kontrast zur teils dekadenten römischen Oberschicht, der Tacitus mit seiner Schrift »Die Germania« den Spiegel vorhält.