Der rassistische Anschlag von Hanau, bei dem neun Menschen ermordet wurden, hat die Spaltungen unserer Gesellschaft brutal sichtbar gemacht. Viele Deutsche mit Migrationshintergrund fühlen sich wieder als Ausländer, denn sie wissen: Der Attentäter hat auch sie gemeint. Dieses Buch will dazu beitragen, die Spaltungen zu überwinden. Denn es zeigt: Die Einwanderungsgesellschaft, die Teile der Bevölkerung nach wie vor ablehnen, hat unser Land zum Positiven verändert.
Dabei ist nicht nur Deutschland durch die Angewohnheiten, Werte und Normen der Einwanderer geprägt worden, umgekehrt haben sich auch diese selbst und ihre Nachkommen das Leben hier verändert. Ein neues, freieres Lebensgefühl ist entstanden. Das beschreibt Cigdem Toprak anhand ihrer eigenen Geschichte und einer Vielzahl von Gesprächen, die sie mit Migranten geführt hat: Gastronomen und Friseuren, Rappern und Unternehmern, Sportlern und Intellektuellen. Die meisten davon fühlen sich dem Land zugehörig. Denn Deutschsein ist schon lange nicht mehr nur deutsch sein – es ist vieles.