Neben seinen großen Romanen erkundet Christoph Ransmayr in einer losen Reihe von in Leinen gebundenen Bändchen »Spielformen des Erzählens«.
Eine ins Kino vernarrte Souffleuse verliert während einer katastrophalen Vorstellung ihr Textbuch und beginnt nach dem Schlussvorhang das Theater zu verfluchen. Sie, die stets flüsternd, stets unsichtbar dem stockenden Spiel auf der Bühne die Fortsetzung einhauchen musste, wird in den nächtlichen Kulissen dreier Meereslandschaften nun selber zur Hauptfigur: Beschimpft zwischen hölzernen Eisbergen vor der Westküste Grönlands gedächtnisschwache Schauspieler, erinnert sich unter Kokospalmen aus Pappmaché an eine bittere Liebesgeschichte am Golf von Bengalen und an den Beginn ihres eigenen Irrwegs zur Bühne und verwandelt sich schließlich in den Kulissen einer antiken Tragödie an der thessalischen Ägäis in einen Filmstar. Und spielt in ihrem Zorn, ihren Enttäuschungen und allem Schwärmen fürs Kino doch nur und wieder -Theater.