Hotspots erzählt in zehn Geschichten von Menschen zwischen Orient und Okzident, die trotz erschütternder und einschneidender Ereignisse ihr Leben nicht aufgeben.
Auf unterhaltsame und einfühlsame Art bearbeitet die Autorin Christiane Engelhardt Themen aus ihrem Praxisalltag als Fachärztin für Psychosomatik und Psychotherapie. Es geht um Depression, traumatische Trauer und psychische Erkrankung bei interkulturellen Problemen, nach Migration und Flucht, Mobbing und sexuellem Missbrauch. Damit greift die Autorin Themen auf, wie sie durch die Flüchtlingswelle 2015 mit ihrer multiplen Problematik und die laufende Debatte zu sexuellen Übergriffen aktueller nicht sein könnten.
Die Autorin zieht Parallelen zwischen den aus der Geologie stammenden Begriff der Heißen Flecken, die bei der Entstehung von Hotspots-Vulkanen eine Rolle spielen und hochsensiblen Punkten im menschlichen Gehirn, die nach ihrer Ansicht Ursprungsorte für impulsive psychische Reaktionen sein können.
Indem sie wahre Begebenheiten und tiefgründiges Fachwissen in narrativ gelungene Geschichten verpackt, nimmt die Autorin die Schwere und gibt diesen ernsten Themen eine handhabbare Leichtigkeit. Hotspots ist somit kein Fachbuch, sondern vermittelt, wie durch verständnisvolle Gespräche mit Empathie, Liebe und wechselseitigem Respekt Probleme gemeinsam gelöst werden können; wie Verzweiflung und Eskalation gemildert werden, so dass Hoffnung und Vertrauen in neue Wege entstehen. Es ist ein Manifest zur Lebensbejahung trotz und gerade im Umgang mit schwierigen Erfahrungen und dem vieldeutigen Leid in unserer Mitte.