Chen Guangchengs Fall ging um die Welt, aber kaum jemand im Westen weiß, wie außerordentlich sein Leben wirklich ist. Als kleines Kind verlor der Sohn armer Bauern sein Augenlicht. Im Teenageralter erkämpfte er sich den Zugang zu einer Blindenschule, wo er lesen und schreiben lernte. Während seines Studiums an einer Hochschule für chinesische Medizin begann er, sich für die Opfer von Behördenwillkür einzusetzen, und eignete sich dazu autodidaktisch juristisches Fachwissen an. Vor allem kämpfte er gegen die brutalen Methoden, mit denen die Ein-Kind-Politik durchgesetzt wird: Frauen zwingt man zu Spätabtreibungen und Sterilisierungen; Widerstand wird mit Prügel, Folter und Haft gebrochen. Chen selbst wurde immer wieder misshandelt, zu Hausarrest und Gefängnis verurteilt. Sein Buch legt Zeugnis davon ab, wie ein Einzelner kraft seines unbeugsamen Willens den Kampf gegen die repressive Politik einer Supermacht aufnimmt und besteht.
1 Kommentar zu „Der barfüßige Anwalt“
Mehr lesen Ausblenden Ausblenden