Bei der Räumung eines verkauften Hauses wird ein Laptop gefunden. Aufgeklappt, als warte er auf jemanden, steht er auf dem Boden in der Mitte eines leeren Zimmers. Auf der Festplatte eine einzige Datei: der Lebensbericht einer Frau. Der herrenlose Laptop gelangt in den Besitz des Redakteurs Martin Heuser. Als sei es eine Botschaft, für ihn bestimmt, liest er, was Claudia Arnsberg dem Computer anvertraut hat. Er liest vom Schicksal ihrer Großeltern und Eltern und von der Rolle, die dem Mädchen in der Familiengeschichte zugedacht war. Mit dem Laptop meint Martin auch Claudias Geschick in den Händen zu halten. Also macht er sich auf die Suche. Er möchte dieser Frau in die Augen sehen, er möchte ein Gesicht haben zu ihrer ungewöhnlichen Geschichte, die ihren Anfang zwei Generationen vorher nimmt, mit einer Kinderfreundschaft in den Wirren des Dritten Reichs. Charlotte Kliemann hat einen melancholischen, couragierten Roman über die Schatten der Vergangenheit geschrieben und über die Mühe, sich von ihnen zu befreien.