Schon als sich Carem Steinbeck für die Party ihrer Freundin zurecht machte, hatte sie jenes beklemmende Gefühl wie eine böse Vorahnung. Immer wieder erwachte sie vor dem Spiegel wie aus einem Traum und mußte erschrocken feststellen, daß es schon viel später war als geahnt.
So kam es, daß sie schon eine ganze Stunde über der verabredeten Zeit war, als sie einen letzten prüfenden Blick in den hohen Schrankspiegel warf.
Sie war jetzt knapp über die Zwanzig. Manche schätzten sie ein wie ein Teenager, wenn sie besonders gut drauf war. Sie war nicht böse darum, sondern empfand es eher als Kompliment. Zur Zeit jedoch, unter dem Einfluß von Gefühlen, die sie sich einfach nicht erklären konnte, weil es dafür scheinbar keinerlei Ursachen gab, wirkte sie sogar um einige Jahre älter als sie in Wirklichkeit war. Als würden diese Gefühle für eine größere Reife sorgen.