Dieses Buch wendet sich an jüngere Leser, aber auch an die »Generation Woodstock«. Es ist Essay, erzählte Geschichte »oral history« auf der einen, Sammlung historischer Fakten auf der anderen Seite. Das Buch berichtet von den 30 Jahren in der neuen Republik, vom Weg Dresdens zu einer blühenden und politisch lebendigen Landschaft. Aber es erzählt auch von den durch den Autor bewusst erlebten 30 Jahren davor. Politische und berufliche Zäsuren, die sein Leben nachhaltig beeinflussten, werden thematisiert: Die kubanische Revolution 1959, die Niederschlagung des Prager Frühlings 1968, die Herbstrevolution 1989 und der Niedergang unseres demokratischen Systems in der Gegenwart. Ohne nostalgische Verklärung wird an verschiedene Konzepte erinnert, die auf dem Weg zum Sozialismus entwickelt und, soweit der Arm Moskaus reichte, verhindert worden sind. Bis nach Jugoslawien, China und Italien reichte er nicht. Davon wird hier erzählt. Im Mittelpunkt stehen aber der Sozialismus in den »Farben der DDR« vor 1971 und der »Sozialismus mit menschlichem Antlitz«. Von letzterem, entwickelt in Prag 1968, ging der Impuls des »Dritten Weges« aus, der weltweit ausstrahlte. Besonders der europäischen Sozialdemokratie wurde er bis zur Jahrtausendwende zur Richtschnur. Die Industrialisierung der Landwirtschaft in der DDR hat der Autor genauso hautnah erlebt, wie den Aufbruch der Geisteswissenschaften in den 80er Jahren. In seinem Resümee stellt der Autor Thesen auf, in denen er die Neue Chinesische Seidenstraße als das hoffnungsvollste Friedensprojekt der jüngeren Geschichte bezeichnet. Weitere Thesen befassen sich mit dem dringend notwendigen Umbau unserer Demokratie – bei Strafe ihres Untergangs. Ein Literaturverzeichnis und ein Personenregister finden sich im Anhang.