Wien-Sylt. Ein Familienroman über die Unmöglichkeit einer Familie im Jahr 2011. Bernhard Moshammer liefert mit seinem dritten Roman einmal mehr großartige, intelligente Erzählkunst
Die Mittelschichtserde bebt: Als Lotte, 44, sich nach einer verhängnisvollen Geburtserfahrung mit ihrem zweiten Sohn körperlich wie seelisch am Boden sieht, verlässt ihr Mann, der Dramaturg Lutz, 46, sie wegen einer Vierundzwanzigjährigen. Anselm, 16, eröffnet daraufhin seinen Eltern, dass er sich fortan um das Kind seiner Freundin, Nadja, 18, kümmern will. Die Familie scheint - wie alles im Jahr 2011 - dem Zusammenbruch entgegenzusteuern.
Dann passiert Unerwartetes: Lotte trifft eine radikale, nachhaltige Entscheidung, Lutz haut ab nach Sylt, Anselm schreibt ein vielversprechendes Theaterstück. All dies ist für Lottes Eltern, die fest der Meinung sind, dass der dekadente Fatalismus der Gegenwart uns alle direkt in die Hölle führen wird, bloß Bestätigung. Soviel ist der gesamten Familie klar: Die Zukunft wird kein Honiglecken!