»Die zornige Stimme der Internierten« – Süddeutsche Zeitung
Der kurdisch-iranische Journalist Behrouz Boochani wurde Anfang 2013 auf der berüchtigten Abschiebeinsel Manus Island in einem von Australien betriebenen Auffanglager als staatenloser Flüchtling interniert. Bald wurde er als Sprecher der unter unfassbaren Zuständen festgehaltenen »Boatpeople« erneut zur Zielscheibe von Repression und Erniedrigung. Die bewegende Geschichte seiner Flucht und seiner über sechs Jahre andauernden Inhaftierung hat er über Monate hinweg als Kurznachrichtengewitter an seinen Übersetzer geschrieben. Satz für Satz. Auf einem Handy.
»Woher bin ich gekommen? Aus dem Land der Flüsse, dem Land der Wasserfälle, dem Land der uralten Gesänge, dem Land der Berge [...]. Die Leute rannten in die Berge, um den Kriegsflugzeugen zu entkommen, und sie fanden Asyl in ihren Walnusswäldern [...]. Haben Kurden noch irgendwelche anderen Freunde, außer den Bergen?«