Das Drama, das sich da abspielt, verlangt ernst genommen zu werden. Die deutsche Erziehungstradition hat es mit Überheblichkeit behandelt. Schon das Wort «Trotz-Phase»! «Trotz» ist abwertend – Phase klingt nach «Augen zu und durch».
Angeregt durch die Erfahrungen mit ihrem eigenen Kind ist Barbara Sichtermann dem Problem nachgegangen. Behutsam und mit vielen Beispielen versucht sie zu klären, woher der Zorn kommt, warum er im Kleinkindalter so oft eine heftige, ausbruchsartige Form annimmt und welche Probleme bei den Eltern damit einhergehen. Einfühlung beim trotzenden Kind fällt – anders als beim trauernden, enttäuschten oder versagenden Kind – oft sehr schwer.
Die Autorin zeigt, wie Eltern und Kinder in solchen Situationen miteinander umgehen. Solche Bearbeitungsweisen, halbfertige, versuchsartige, geben Anregungen und machen Mut, sich einem Problem zu stellen, das allzu gern mit der Decke des Verschweigens überdeckt und so der Diskussion und damit einem vernünftigen Umgang entzogen wird.
Dieser Ratgeber ist für Eltern und alle an praktischen Problemlösungen Interessierte geschrieben.