Es heißt, das Reden über Kunst sei ein notwendiges Selbstgespräch der Gesellschaft. Noch viel mehr gilt das für das Reden über das Lernen. Ist ein gelingendes Leben ohne gelingendes Lernen möglich? Kann eine Gesellschaft funktionieren, ohne dass die Menschen erfolgreich gelernt haben? Was ist überhaupt erfolgreiches Lernen?
Antonius Soest, langjähriger Schulleiter, setzt sich in seinem vorliegenden Buch mit den Bedingungen erfolgreichen Lernens auseinander – und mit der Rolle des wichtigsten Ortes institutionalisierten Lernens, der Schule. Worauf kommt es an, damit die Schule nicht nur eine Qualifizierungsfunktion übernimmt, sondern gleichzeitig Lust am Lernen vermittelt und ein Ort der demokratischen Erneuerung sein kann?
Lernen, das nicht auf Bulimie hinauslaufen soll, ist – wie stark auch immer – Neudenken, Umdenken, Experimentieren, Üben, Lust am produktiven Ausprobieren.
Davon ist Soest überzeugt. Er zeigt auf, wie ein solcher Lernprozess, auch in der Schule, gestaltet sein kann, welche Voraussetzungen und Haltungen entstehen müssen, damit Lernen von der Pflicht zur großartigen Erfahrung wird. Der Lernende bewegt sich, verändert sich selbst und genießt so das Leben. Damit treten Lernende aus ihrem Schatten und damit aus der Gefahrenzone von Gleichgültigkeit, Fanatismus und Selbstzerstörung.
Lernende sind zunächst einmal Kinder, aber auch Eltern und alle Lehrende. Und wenn Politiker über Bildung reden, kann man nur hoffen, dass sie Lernende sind.
Es gibt in der Gesellschaft eine Sehnsucht nach dem Besseren. Dieses Buch möchte helfen, diese Sehnsucht alltagstauglich zu machen.