Annegret Hahn

Ich bin das zweite Kind meiner Eltern. Meine zwei Schwestern und ich sind alle in den 70ger Jahren an einem Diabetes Typ I erkrankt. Mein Vater hatte seinen Diabetes seit 1957. Da eine Erblichkeit bei uns überprüft, aber widerlegt wurde, vermuten wir den intensiven Umgang mit Noxen und Giften während der jahrelangen Bauunternehmen meines Vaters, in deren Ausführung wir einbezogen worden sind. Mein Vater war Wissenschaftler. Als Wissenschaftler hat er uns nach unserer Erkrankung intensiv in der Berechnung von Blutzuckerverläufen unterwiesen. Er selbst hat diese bei seinen Aufenthalten in der Diabetes-Klinik Bad Lauterberg dem damaligen Chefarzt und Leiter Herrn Professor Willms vorgestellt. Mein Vater wurde nach 50jähriger Diabetes-Erkrankung fast 80 Jahre alt. Schon 1975 ähnelten seine Entwürfe der intensivierten Insulintherapie, die wir dann auch bereits zu dieser Zeit durchführten. Inzwischen hat sich vieles weiter entwickelt und auch wir haben unsere Therapien an die aktuellen Standards angepasst. Meine Schwestern und ich sind alle zwischen 63 und 70 Jahre alt und von größeren Spätschäden verschont geblieben. Die Techniken und Verfahren bei einer realistischen Alltagsgestaltung möchte ich gerne weitergeben. Insofern richtet sich dieses Buch an Betroffene von einem insulinpflichtigen Diabetes Typ II, Typ I oder Typ III sowie ihre Angehörigen und Freunde.