In ihrem kurzen Leben hat Aglaja Veteranyi zahlreiche Notizbücher und Makulaturblätter mit Texten gefüllt. Sie hat ihre Wörter und Sätze fortlaufend durchgestrichen, um- und neu geschrieben und von einem Text in den andern wandern lassen. So umfasst ihr Nachlass trotz zweier postum veröffentlichten Bücher noch eine beträchtliche Anzahl unveröffentlichter Texte. Die Nachlass-Erschliessung im Schweizerischen Literaturarchiv wurde 2016 abgeschlossen. Das erlaubte es, zwei Bände mit bisher unveröffentlichten oder nur in Zeitschriften zugänglichen Texten Veteranyis zur Veröffentlichung vorzubereiten.
Der zweite Band, "Café Papa", versammelt vier grössere Texte, die die Autorin hätte weiter verfolgen wollen: Der erste, Café Papa, ist ein Entwurf zu einem Vater-Roman, der zweite, Vorsicht bissige Huhnersuppe, gilt dem russischen Avantgarde-Autor Daniil Charms, der dritte, Lustiger Friedhof, ist der in der "SonntagsZeitung" veröffentlichte Bericht der Autorin uber eine Reise nach Rumänien, ins Karpatendorf Sapanta. Der vierte, Warum das Kind in der Polenta kocht, ist die kurze Urfassung des gleichnamigen Romans, die vorab in Literaturzeitschriften erschienen ist.
Die vier Texte verweisen alle auf die Herkunft der Autorin und lassen sich von ihren Erfahrungen mit realen Gegebenheiten, Personen und Vorkommnissen anregen. Sie heben aber auch immer ab ins surreal Anmutende, von dem man nicht weiss, ob es der Wirklichkeit oder der Phantasie der Autorin geschuldet ist.