Nachhaltigkeit für Anfänger

Wie kannst Du im Alltag Deine persönliche CO2-Bilanz verbessern? Wir haben einen kleinen Selbstversuch gestartet und Dir nun ein paar Tipps und interessante Bücher zum Thema zusammengestellt, die Dir helfen können, etwas „grüner“ zu leben. Ohne erhobenen Zeigefinger und Zwang. Denn dem Klima zu helfen ist nicht immer mühsam und entbehrungsreich, sondern oft erstaunlich simpel, abenteuerlich und sogar lecker!

Unser Selbstversuch mit Tipps für Dich!

Wann hast Du Dich zum letzten Mal auf eine Segelyacht begeben, um den Atlantik zu überqueren? Noch nie? Willkommen im Club! Wir können nicht alle wie Greta Thunberg sein und die emissionsfreie Reise der jungen norwegischen Klimaaktivistin nach New York wurde von den Medien kritisch begleitet – viele warfen ihr vor, die Reise sei nur ein PR-Gag. Doch auch wenn einige von uns solchen extravaganten Aktionen kritisch gegenüberstehen und mit einem wissenden Grinsen kommentieren, dass das für den Otto-Normal-Bürger eben nicht realisierbar ist, so bleibt doch ein Konsens weitgehend bestehen: Wir müssen etwas ändern, um Klimawandel und Erderwärmung noch aufzuhalten. Die Welt rettet man aber nicht von heute auf morgen, sondern mit vielen kleinen Schritten.

„Es geht mir nicht gut, ich hab’ Plastik im Blut”

Gerade ist das Thema wieder mal ganz oben in den Schlagzeilen und beschäftigt Politik und Bürger – sollen Plastiktüten in Zukunft ganz verboten werden? Und sind Alternativen wie etwa Papiertüten wirklich so viel klimafreundlicher?

Nun, da scheiden sich die Geister, unbestritten aber ist, dass es dringend erforderlich ist, unseren Verbrauch von Plastik zu reduzieren. Was also tun? Diese Frage habe ich mir im Frühjahr auch gestellt, als ich in einer befreundeten WG zu Besuch war, deren MitbewohnerInnen mir berichteten, dass sie von nun an plastikfrei leben möchten. Stolz präsentierten sie mir ihren Plastikmüll des vergangenen Monats – der passte in ein großes Einmachglas. Ich war beeindruckt, dachte mir aber auch im Stillen: „Jaja, macht ihr mal, ihr Öko-Hippies, also mir wäre das viel zu anstrengend“. Das Ganze hat mich dann aber doch zum Nachdenken animiert und auch ich wollte etwas ändern. Mein Ziel war dann eben eine Nummer kleiner, vielleicht nicht gleich plastikfrei konsumieren, aber doch etwas weniger Plastik zu verbrauchen. Als erstes habe ich mir, nachdem ich schon seit vielen Jahren täglich eine mittlerweile etwas zerbeulte Brotbox aus Edelstahl ins Büro schleppe, eine Edelstahltrinkflasche bestellt. Diese sieht nicht nur optisch ganz hervorragend aus, sie ersetzt auch die Plastik-Pfandflaschen, die ich sonst häufig nutzte. Da tut man nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern auch dem Geldbeutel und der Gesundheit. Denn in den Edelstahlflaschen kann sich kein Mikroplastik mit dem Trinkwasser vermischen.

Kollegin Saskia berichtet von ihren Erfahrungen mit Shampoo-Bars: „Ein Umdenken in Sachen Nachhaltigkeit war vor allem bei Kosmetika spannend: Ich habe mich durch verschiedene Shampoo-Bars (also Trockenshampoos) durchgetestet, das Ergebnis war aber nicht optimal; meinen Haaren fehlte Feuchtigkeit und sie wurden immer matter und strohiger. Deshalb erarbeite ich nun einen Kompromiss: Naturkosmetik in recycelten Plastikbehältern. Hier muss man übrigens nicht 10 Euro und aufwärts ausgegeben. Die Hausmarken großer Drogerien haben sehr gute und preiswerte grüne Produkte.“

Und auch ich kaufe nach dem frühjährlichen Zusammentreffen mit meinen plastikfreien Freunden keine Zahnpasta in der Tube mehr, sondern in Tablettenform, die dann in einem Einmachglas gelagert werden können. Minimaler Aufwand, durchaus respektable Plastikreduktion. Das ist ganz nach meinem Geschmack, schließlich soll das Ganze auch nicht in Stress ausarten. Zudem stellt sich dann immer nach einem Einkauf im Unverpacktladen so ein erhabenes Gefühl ein, der Rettung dieses Planeten gerade einzig und allein durch den Kauf von Zahnpastatabletten signifikant näher gekommen zu sein. In Gedanken winke ich dann einem glücklichen Eisbären im hohen Norden zu und mache mich beschwingt auf den Heimweg. Wenn Du mehr zum Thema erfahren möchtest, lies doch mal in das Buch „Besser leben ohne Plastik“ rein – hier findest Du viele Tipps und Inspirationen.

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Nachhaltigkeit in der Küche

Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt uns, das hat zumindest eine spontane Sondierung im Büro ergeben. Kollegin Verena etwa meint: „Ich habe den Fleischkonsum unserer Familie stark eingeschränkt, zudem achte ich mehr auf Saisonalität bei Obst und Gemüse.” Saisonale Produkte, die aus der Region stammen, haben dabei nicht nur eine ausgezeichnete Öko-Bilanz, sondern sind überdies oft erstaunlich preiswert. Auch in diesem Punkt habe ich persönlich mein Kaufverhalten geändert, so kaufe ich vorwiegend (ja, manchmal werde ich noch schwach) unverpacktes Obst und Gemüse, eine Gurke, die in einem dieser seltsamen Plastikpräservative verpackt ist, landet nun nicht mehr in meinem Einkaufswagen.

Der Biosupermarkt um die Ecke ist ein hervorragendes Revier, für alle, die nachhaltiger leben möchten: Hier findet man nicht nur gute und leckere Produkte, sondern kauft auch in einer Wohlfühlatmosphäre ein, die jeden Besuch beim Yoga oder Thai-Chi nahezu überflüssig macht.

Wenn Du nun nach der Shoppingtour Deine Kochkünste ausbauen möchtest, wirf doch mal einen Blick in „Das grüne nicht nur vegetarische Kochbuch”. Hier findest Du zahlreiche leckere Inspirationen.

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Karwendel statt Kapstadt: Das Gute liegt so nah

Es muss nicht immer das ferne, exotische Reiseziel mit der 8-stündigen Flugreise sein, auch vor der Haustür liegen lohnenswerte Sehenswürdigkeiten und spektakuläre Natur. Zugegeben: Ab und zu muss man einfach mal das Weite suchen und warum nicht hin und wieder neue Länder und Kulturen entdecken? Je mehr Zeit man für derlei Exkursionen hat, umso besser, dann lohnt sich auch mal ein Flug (Flug-Emissionen kann man übrigens auch kompensieren, indem man entsprechend seiner Flugmeilen Beiträge für Klimaschutzprojekte spendet – es gibt mittlerweile viele Anbieter im Netz) und natürlich darf und soll das jeder selbst entscheiden.

Nachdem es mich lange auch stets in die Ferne zog, bin ich in den letzten Jahren vermehrt heimatnah unterwegs und muss sagen, ich vermisse nichts! Gerade die Alpen sind für Naturbegeisterte ein genialer Abenteuerspielplatz, wo es garantiert nie langweilig wird und immer Neues zu erkunden gibt. Das Ganze hat abgesehen von der super Klimabilanz auch noch weitere Vorteile: Man kann sich oft problemlos verständigen (es sei denn man gerät an sehr dialektal-geprägtes alpines Bergvolk), die Anreise ist kurz und weitgehend stressfrei und man kann den Urlaub ab der ersten Sekunde genießen, ohne sich in einem komplizierten Akklimatisierungsprozess anpassen zu müssen oder zu befürchten, dieses Mal den Jetlag nicht zu überleben.

Auch Städtereisen sind hier übrigens ganz entspannt möglich und die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln freut nicht nur die Umwelt, sondern man spart sich auch Zeit und Nerven, die sonst bei der Parkplatzsuche mit Sicherheit strapaziert würden. Nicht ausgeschlossen, dass auch die Bahn ein wenig die Nerven beansprucht, aber bei Verspätungen heißt es dann einfach Ruhe bewahren, man ist ja schließlich im Urlaub und muss ausnahmsweise mal keine Termine einhalten.

Wenn Du heimatnah urlauben möchtest und noch einen geeigneten Reiseführer mit Tipps und Inspirationen suchst, schau dir doch mal die Reiseführer der Reihe „111 Orte, die man gesehen haben muss“ an.

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Alles gar nicht so schwer!

Ob Du das Auto öfter stehen lässt und Dich stattdessen auf’s Rad schwingst, regionale Produkte kaufst, Deinen Plastikverbrauch reduzierst oder Deinen Urlaub mal in Tirol statt in Thailand verbringst, Wege die Umwelt zu entlasten gibt es viele, wie wir gesehen haben.

Was auch immer Du umsetzen möchtest, Du musst nicht von heute auf morgen Dein komplettes Leben umwerfen. Und den ersten Schritt hast Du schon getan, wenn Du mit Skoobe liest: Das digitale Lesen spart Ressourcen und ist somit eine gute und günstige Alternative zum Lesen auf Papier. Generell sollte immer gelten: Achte auf Deine Bedürfnisse! Du selbst solltest nicht unter dem Grün-Trend leiden oder Dich schlecht fühlen, wenn Du ab und zu sündigst, schließlich sind wir alle nur Menschen. Am Anfang ist wohl eine kleine Umstellung nötig, aber vieles läuft irgendwann ganz automatisch und ist dabei viel stressfreier, als man zunächst denkt – also probier’s doch einfach mal aus!

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