Die Buch-Highlights der Woche #30/2020
So fühlt sich Lesen an:
Finde einen angenehmen Sitz, schalte Dein Handy auf stumm und achte darauf, dass Du in den nächsten Minuten von nichts gestört wirst. Du nimmst Dir jetzt ein paar Minuten für Dich. Atme noch einmal tief ein … mit Deiner nächsten Ausatmung lässt Du den Stress der vergangenen Stunden hinter Dir, machst Dich frei von Deiner To-Do-Liste und kommst ganz bei Dir an. Atme ein und schnapp Dir Dein liebstes Lesegerät, vielleicht legst Du auch Deine schicke Lesebrille bereit, und öffnest jetzt Dein nächstes Buch. Ausatmen, tauche in die Geschichte ein. Während Du die ersten Zeilen liest, entspannt sich Dein Kiefer, dann Deine Gehörgänge. Die Geräusche um Dich herum werden immer leiser, während Dein Geist sich völlig auf das Geschriebene vor Dir konzentriert. Lesen ist … Yoga fernab der Matte.
„Selbstvertrauen durch Yoga“ von Selvarajan Yesudian (Aquamarin Verlag)
In meiner Ausbildung zur Yogalehrerin lerne ich gerade, dass hinter Yoga viel mehr steckt, als ein paar akrobatische Turnübungen. Tatsächlich handelt es sich dabei um eine ganzheitliche Wissenschaft, welche die Praktizierenden nicht nur mit dem eigenen Körper, sondern auch mit der Umwelt und den Mitmenschen tief verbinden soll. Diese Verbindung schlägt jedoch nicht wie ein Blitz in den Menschen ein, tatsächlich ist dies mit viel Arbeit verbunden. Achtsamkeit erfordert mit ebenfalls mit etwas Einsatz. Aber wenn man sich auf den Weg des Yogi begibt, erntet man schon sehr bald die Früchte seiner Mühen.
Dies kann man auch wunderbar in der Biografie des Selvarajan Yesudian erleben. Als Junge in Indien war Yesudian sehr kränklich und litt unter Atemwegsstörungen. Als er mit etwa 15 in eine Yogaschule eintrat, änderte sich sein Gesundheitszustand schlagartig. Mit 20 wanderte er nach Europa aus, um dort Medizin zu studieren und eröffnete 1939 in Budapest eine Yogaschule. Während des Zweiten Weltkriegs flüchteten er zusammen mit seiner Partnerin Elisabeth Haich in die Schweiz, wo sie weitere Yogaschulen gründeten. Yesudian und Haich gelten heute als maßgebliche Wegbereiter des Yoga in Europa. Insbesondere deshalb, weil sie den ganzheitlichen Aspekt voll vertraten, ihren Schülern sogar Hausaufgaben mitgaben und ihr Wissen in zahlreichen Veröffentlichungen weitergaben. Das vorliegende Buch behandelt das Thema Selbstvertrauen. Ich bin gespannt, wie man das Selbstvertrauen durch Yoga schulen kann und freue mich darauf, mein Wissen durch die Lektüre zu vertiefen.
„Jetzt stark werden“ von Anke Precht (GU)
In den vergangenen Wochen und Monaten hatten wir viel, oder sagen wir mehr Zeit, um uns ein bisschen mehr mit uns selbst zu beschäftigen. Sicherlich hast auch Du neue Routinen etabliert und Dir ist bewusst geworden, was Dir wirklich wichtig ist? Noch nicht? Ja, bei mir hat das auch noch nicht gefruchtet. Deshalb möchte ich mir den Ratgeber von Anke Precht genauer ansehen. Die Psychologin gibt ihren Leser:innen einen sicheren Wegweiser, mit der Pandemie sowie anderen Krisen umzugehen und währenddessen die Balance zwischen dem Drang, sich in sein Schneckenhaus zurückzuziehen, und einem übermäßigen Aktionismus zu behalten.
„Die sardische Hochzeit“ von Grit Landau (Droemer)
Natürlich lese ich seit Beginn meiner Yoga-Ausbildung nur noch psychologische Ratgeber und Anatomie-Lehrbücher … nicht. Man muss schließlich die Balance halten zwischen Lernen und Entspannung. Und Letzteres werde ich mit der Sardischen Hochzeit tun, ein Familienroman mit Italienflair, der kurz vor der Machtergreifung Mussolinis beginnt: Leo hat im Streit einen Faschisten getötet und muss untertauchen. Kurzerhand versteckt sein Vater ihn in Sardinien, wo sich Leo in Gioia, die Tochter eines Mussolini-Anhängers verliebt. Und die soll sich eine Woche später ausgerechnet mit einem Mafia-Spross vermählen. Wenn das mal keine Liebesgeschichte nach meinem Geschmack ist!
Dazu kommen diese Woche natürlich noch viele spannende Titel mehr, schreib uns gerne unter feedback@skoobe.de, Facebook oder Instagram, wie Du unsere Auswahl findest!
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