Liebe... aber unverkitscht!

Love, love, love – dieses Bestseller-Thema ist querbeet durch alle Epochen attraktiv und lässt auch mich nicht kalt. Dabei reizen mich vorhersehbare, kitschige Herz-Schmerz Geschichten nicht so. Etwas komplexer, origineller oder mit ganz eigenem Twist darf es schon sein, wenn mir Bücher gefallen sollen. Zum Glück findet sich das Thema Liebe und Beziehungen in fast allen Genres. Eine bunte Liste meiner atypischen Liebesromane möchte ich hier im Skoobe Blog gern vorstellen.

Alles Liebe, oder was?

Der Komplex ‚Liebe‘ und ‚Beziehungen‘ fesselt und fasziniert Leser:innen ungebrochen. Es ist spannend, zu beobachten, wie vielschichtig Beziehungsgeschichten immer wieder sind und wie Hauptakteure in fiktionalen Settings miteinander klarkommen - oder eben nicht.

Einfach ist es nie, das ist wahrscheinlich das Interessante, Magische, ja sogar Tröstliche daran – auch Held:innen unserer Love Stories haben auf der Gefühlsebene ihre Kämpfe auszustehen. Dabei mitzufühlen, nachzuspüren, manches schrecklich, anderes hilfreich zu finden, ist bei gelungenen Liebesgeschichten auf immer neue Weise bereichernd und unterhaltsam.

1. „Eine exklusive Liebe“ von Johanna Adorján (Luchterhand Literaturverlag)

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Dieser Erstling der Journalistin und Autorin Johanna Adorján ist alles andere als ein klassischer Liebesroman. Und kitschig ist er schon gar nicht. Er erzählt nämlich die Geschichte vom lang zurückliegenden, gemeinsamen Selbstmord ihrer beiden Großeltern.

Mit journalistischer Akribie, fast analytisch, doch keineswegs gefühllos, rekonstruiert Johanna Adorján die letzten Lebenstage des beeindruckenden Paars, das ohne einander nicht weiterleben wollte. Als der Großvater unheilbar erkrankt, beschließt die Großmutter, mit ihm gemeinsam aus dem Leben zu scheiden.

Der Roman versucht, die Beweggründe und die minutiösen Vorbereitungen der ungeheuerlichen Tat zu durchleuchten. Diese starke, beeindruckende, exklusive Liebe bis in den Tod wird von der Autorin mit unheimlicher Intensität und Wucht beleuchtet.

2. „Das lässt sich ändern“ von Birgit Vanderbeke (Steinbach Sprechende Bücher)

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Dieses Hörbuch, gelesen von der Autorin selbst, ist in Wahrheit alles andere als eine Liebesgeschichte. Vielmehr geht es um alternative Lebensformen, ein Aussteigen aus den etablierten Strukturen, das die Erzählerin mit ihrem Partner Adam Czupek, der mit den Händen arbeitet und absolut nicht zu ihr passt, und ihrer Freundin, der Psychologin Fritzi, umsetzt.

Zu dritt ziehen sie in ein renovierungsbedürftiges Haus auf dem Land. Adam, mit seinem handwerklichen Talent, bringt es auf Vordermann und macht dann bei allen möglichen Nachbarn und Bekannten weiter, während Fritzi eine psychologische Praxis aufbaut und die Erzählerin als Logopädin arbeitet.

Die anspruchsvolle Frankfurter Herkunft aus gutem Haus, das Studentenleben an der Uni wird getauscht gegen eine Art Aussteigerleben weitgehend auf Selbstversorger-Basis, ein Gegenentwurf zur mehr und mehr turbokapitalistischen Umgebung. So entwirft die erst Ende 2021 verstorbene Autorin im Rahmen einer Beziehungsstory ein für sie typisches, alternatives Lebensmodell – das Politische im Privaten.

3. „Sehnsucht ist ein Notfall“ von Sabine Heinrich Knecht (Kiepenheuer & Witsch ebook)

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Mit diesem Erstling hat die Journalistin und TV-Moderatorin Sabine Heinrich einen gefühlvollen, flott erzählten Roman geschrieben, der viele Leser:innen, so auch mich, gut unterhalten und begeistert hat.

Locker-flockig und mit Tiefgang könnte man die Story um Eva, die Männer und ihre Oma beschreiben. Ausgerechnet an Silvester beschließt Evas 70-jährige Oma ihren Mann zu verlassen und in eine andere Wohnung zu ziehen. Eva ist hin- und hergerissen zwischen ihrem Langzeit-Freund Johannes, der nicht so recht weiß, ob er eine Familie gründen möchte, und einem One-Night-Stand mit Tobias.

Kurz entschlossen hauen Eva und Oma ab ans Meer, nach Italien. Was sich zu einem Road Novel entwickelt, der im Zuge der langen Fahrt die wesentlichen Fragen einer Beziehung abhandelt, ist tatsächlich die Vorlage einer Verfilmung mit Cornelia Froboess geworden (‚Meine Oma spinnt‘).

4. „Die Lichter unter uns“ von Verena Carl (FISCHER E-Books)

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In diesem Roman von Verena Carl steht das Leben und die Beziehung von Anna im Mittelpunkt. Mit zwei Kindern und ihrem Mann Jo verbringt sie den Urlaub auf Sizilien, wo sie bereits vor Jahren in den Flitterwochen waren, und wird in der Betrachtung ihres Lebens zunehmend kritischer und unzufriedener. Mit Mitte 40 muss sie eingestehen, dass sich die Jobsituation von beiden nicht so entwickelt hat wie gewünscht. Anna arbeitet als freie Journalistin, das allerdings eher ohne große Ambitionen. Ihr Mann hangelt sich in einer Agentur von einem befristeten Job zum anderen.

Der Blick auf andere beweist glasklar, der Lack in ihrem Leben ist ab. Fasziniert beobachtet sie ein anderes Paar - älterer Mann, junge, schwangere Frau - und ist überzeugt, dass sie das wahre Glück leben, das ihr abgeht. Im Perspektivwechsel zu Alexander, dem beobachteten Mann, wird jedoch deutlich, dass bei ihm auch nicht alles perfekt ist…

Auch als Hörbuch bei Skoobe erhältlich!

5. „Die Liebe im Ernstfall“ von Daniela Krien (Diogenes Verlag AG)

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In Daniela Kriens Roman wird das Leben und die Beziehungen von fünf Frauen entwickelt, die in Ostdeutschland aufgewachsen sind und nach dem Mauerfall unterschiedlich mit den neuen gesellschaftlichen Entwicklungen, den Männern und der Liebe zurechtkommen.

Auch sie stehen letztlich vor den immer gleichen Fragen von Bindung oder Freiheit, Kinder oder Karriere, Selbstverwirklichung oder Anpassung. Die lockere Beziehung der Frauen untereinander und der Wechsel von Gegenwart und Vergangenheit wird virtuos und mit Leichtigkeit erzählt - authentisch, realistisch und unterhaltsam.

6. „Das Leben ist ein vorübergehender Zustand“ von Gabriele von Arnim (Rowohlt E-Book)

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Kann man ein Buch über einen plötzlich eintretenden Pflegefall des Partners als Liebesgeschichte einordnen? Normalerweise vielleicht nicht, aber an dieser eindringlichen, überwältigenden Geschichte, die die Literaturkritikerin Gabriele von Arnim retrospektiv erzählt, ist so ziemlich gar nichts normal.

Gerade als sie sich entschlossen hat, das Zusammenleben mit ihrem Mann aufzugeben und sich zu trennen, erleidet dieser unmittelbar hintereinander zwei schwere Schlaganfälle und lebt von da an als schwerst beeinträchtigter Pflegefall, unbeweglich, ohne lesen, schreiben oder verständlich sprechen zu können, dabei allerdings völlig klar in seinem Denken.

Gabriele von Arnim nimmt diese Herausforderung an, organisiert Pflege und Fürsorge, ist stets an seiner Seite und lebt zehn Jahre lang eine neue Partnerschaft mit ihm, ganz bewusst ohne in eine Opferrolle zu fallen. Also doch „im Kern eine Liebesgeschichte – und ein großes Zeugnis'', so der Schriftsteller Sten Nadolny.

7. „Liebe und Verderben“ von Kristin Hannah (Aufbau Verlag)

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Manchmal dürfen es doch die ganz großen Gefühle sein, und dann ist Bestseller Autorin Kristin Hannah genau die Richtige. Sie ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der USA, ihre Romane werden in zahlreiche Sprachen übersetzt und sind oft Kandidaten für glanzvolle Verfilmungen.

In den 70ern zieht Lenora Allbright mit ihren Eltern nach Alaska. Dort, in der eher rauen Natur, so hofft das junge Elternpaar, wird sich Lenis Vater von seinem Kriegstrauma, das er aus Vietnam mitgebracht hat, erholen. Leni freundet sich mit Matthew aus der Nachbarschaft an, und schon bald wird mehr daraus. Doch leider wird der Überlebenskampf der Familie in den unwirtlichen Wintern Alaskas erschwert durch die aggressiven Ausbrüche von Lenis Vater und das junge Liebespaar muss sich durch viele Aufs und Abs kämpfen.

Dank der anschaulichen Naturschilderungen Alaskas, des harten Überwinterns der kleinen Gemeinde und den Auswirkungen des Kriegs auf die Psyche von Lenis Vater, liest sich der Roman spannend und ist weit mehr als eine schnulzige Romanze.

8. „Wir in drei Worten“ von Mhairi McFarlane (Knaur ebook)

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Rahel und Ben sind alte Uni-Freunde, die sich seit zehn Jahren nicht gesehen haben und inzwischen jeweils anderweitig gebunden sind. Kurz bevor sie ein Paar werden konnten, haben sich ihre Wege getrennt. Da nun Rahels Verlobung in die Brüche gegangen ist, stellt sich die Frage, ob die beiden doch noch zusammenkommen.

Was wie ein Ultra-Klischee klingt, ist locker und flockig umgesetzt, so dass es ganz leicht und entspannt daherkommt.

Der Erstling von Mhairi McFarlane ist zwar romantisch, aber auch so bodenständig-witzig, dass gar keine Kitsch-Gefahr aufkommt.

Auch als Hörbuch bei Skoobe verfügbar.

9. „Schwarz und Weiß“ von Irene Dische (Hoffmann und Campe)

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Die Geschichte um dieses junge New Yorker Paar der Gegensätze, die in den 70ern und 80ern spielt, enthält bereits im Setting zu viele Brennpunkte, um sich zur Schnulze zu entwickeln.

Sie: weiß, aus dem Bildungsbürgertum, erfolgreiche Studentin, dann Model, Hochglanzleben. Er: schwarz, arm, naiv, weltfremd, später gefeierter Weinkenner.

Die beiden sind das klassische Aufsteigerpaar im Glamour-Fieber, das im dynamischen Erfolgstaumel einfach abstürzen muss durch Kokain, gegenseitige Verletzungen und zerstörerisches Mit- und Gegeneinander.

Fasziniert verfolgt man diese immer böser und skurriler werdende, schockierende Geschichte, die immer weniger von einer Love Story an sich hat, sondern sich eher zum temporeichen Krimi wandelt.

10. „Grenzgang“ von Stephan Thome (Griot Hörbuchverlag GmbH)

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In kleinen Schritten, eingebettet in kleinstädtisches Alltagsgeschehen, entwickelt sich hier die Annäherung von Kerstin und Thomas, beide bereits in den Vierzigern und mit Vorgeschichte. Sie: geschieden, frustriert, alleinerziehend mit pubertierendem Sohn und demenzkranker Mutter. Er: Gymnasiallehrer, der einmal von der Universitätskarriere geträumt hatte.

Struktur gibt dieser Kleinstadt-Kulisse der dreitägige ‚Grenzgang‘, der als historisches Volksfest alle sieben Jahre die gesamte Umgebung umtreibt und der die Handlung in jeweils verschachtelte und versetzte Etappen unterteilt. In verschiedenen Rückblicken werden die vergangenen 28 Jahre aufgerollt, bis die beiden Figuren endgültig zueinander finden.

Kongenial fängt Stephan Thome das öde Kleinstadtleben in Deutschland ein, in dem der Alltag zermürbt, man vom großen Glück träumt und sich letztlich mit dem Kleinen zufrieden gibt. Sein Debütroman landete nach seinem Erscheinen auf Anhieb auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises und wurde mit Claudia Michelsen und Lars Eidinger erfolgreich fürs Deutsche Fernsehen verfilmt.

Wer schreibt?

Ich bin Ingrid und arbeite als Operations & HR Manager bei Skoobe. Vor einem Jahr bin ich zu Skoobe gekommen und finde das Miteinander und die kooperative Arbeitsatmosphäre im Team einfach genial – gar nicht so selbstverständlich, wenn man sich in der hybriden Arbeitslage selten persönlich trifft! Spannend ist das tolle Angebot von Skoobe – für mich als Lese- und Hörbuch Fan einfach super! Jede Woche entdecke ich im in der “Diese Woche neu”-Kategorie neue, interessante (Hör)bücher und meine Merklisten wachsen und wachsen und wachsen... Eines Tages werden die alle gelesen und gehört, da bin ich ganz sicher!

Gefällt Dir unsere Liste? Hast Du einige der Titel oder vielleicht sogar alle schon gelesen? Haben wir Deiner Ansicht nach einige Bücher vergessen? Gib uns gerne Feedback unter feedback@skoobe.de, Facebook oder Instagram.

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