Die Postkolonialismus-Forschung ist heute insbesondere in den Geisteswissenschaften einer der dynamischsten Forschungsbereiche überhaupt, aber alles andere als leicht zugänglich.
Mit diesem Einführungsband bringt Streit interessierten Studierenden die zentralen theoretischen Inhalte und Methoden leicht verständlich nahe. Die Einleitung bietet einen Überblick zu Forschungspositionen, zu relevanten Regionen und zur Geschichte der Forschungsrichtung. Daran schließen sich Erklärungen und theoretische Einordnungen der Grundlagentexte des „Dreigestirns“ der Forschungsrichtung an, von Edward Said, Gayatri Spivak und Homi Bhabha.
Drei praktische Studien zu Daniel Defoes Roman "Robinson Crusoe," zu Franz Kafkas Novelle "In der Strafkolonie" sowie zu dem Film "Apocalypse Now Redux" motivieren zum Sprung von der einführenden Lektüre zur eigenen Forschung.
Abschließend ermöglichen ein begriffserklärendes Glossar, ein teilweise kommentiertes Literaturverzeichnis und ein Namensregister die sichere Orientierung.
Vier Lesermeinungen:
„Wer nach dem Lesen dieses Bandes keine Lust auf ,mehr‘ bekommt, dem ist nicht zu helfen. Mich hat er dazu gebracht endlich einmal die Originaltexte anzusehen: Ein wirklicher ,Motivationsband‘. “
„Mir war die Forschungsrichtung bisher ein ‚Buch mit sieben Siegeln‘. Auch andere Einführungen schrecken oft ab. Aber diese Darstellung ist mit viel ‚common sense‘ geschrieben. Immer wieder behält man durch Wiederholungen den ,roten Faden‘ im Auge. Das Glossar und das Namensregister sind toll zur Orientierung im Buch. Anspruchsvoll wird es nur an Stellen, die auch wirklich komplizierter sind, z.B. bei den Beispielsanalysen. Kritisch anzumerken ist aber, dass die recht nützlichen Zusammenfassungen der drei Beispielsanalysen in Englisch sind. Ich meine, das müsste in einem durchgängig deutschen Buch nicht sein.
„Vor allem die Einführungen zu den Theoretikern sind sehr gut verständlich und ordnen die Ansätze in die Literaturwissenschaft ein. Das gilt besonders für Bhabha, bei dem man ohne eine solche Hilfestellung aufgeschmissen ist. Dabei ist Streit immer wieder knackig in der Kritik, aber immer fair. Er kommt nie besserwisserisch daher.“
„Inspiriert und inspirierend für einen Einführungsband. Besonders bei den Ausführungen zum ‚Unheimlichen‘ und Machiavelli als Theoretiker setzt Streit Schwerpunkte, die sonst nirgendwo so zu finden sind. Absolutes Highlight: Die Beispielsanalyse zu ,Apocalypse Now Redux‘.“