Zwischen 1850 und 1864 wütete in China der gewaltige Aufstand der Taiping (Großer Frieden), der im Süden des Landes ausbrach und sich dann in wenigen Jahren wie ein Flächenbrand bis zum Changjiang ausbreitete. Die Taiping, deren Ideologie stark von christlich-fundamentalistischen Vorstellungen geprägt war, wurden zum Auffangbecken der verelendeten und unzufriedenen Massen im Süden und konnten diese schließlich gegen die mandschurische Qing-Dynastie und die chinesische Oberschicht mobilisieren. Nachdem die Taiping im Anschluss an einen Feldzug in Richtung Norden im Jahre 1853 die heutige Stadt Nanjing am Unterlauf des Changjiang erobert hatten, machten sie diese zu ihrer Himmlischen Hauptstadt. Anführer der Taiping war Hong Xiuquan (1814-1864), der aus einfachen Verhältnissen kam, aber eine charismatische Ausstrahlung besaß und aus Frustration über seine mehrfach gescheiterten Versuche, im Staatsdienst Karriere zu machen, den Taiping-Aufstand initiierte. Die Handlung des Romans spielt in den letzten Jahren der Herrschaft der Taiping in der Himmlischen Hauptstadt. Hauptfigur des Romans ist Song Hanli, ein junger Polizeioffizier, der den Auftrag erhält, mehrere miteinander in Verbindung stehende mysteriöse Morde aufzuklären. Dabei kommt er mit den gefährlichen Macht-kämpfen innerhalb der Taiping-Führung in Berührung. Seine darum schwierige Arbeit an diesem Fall wird begleitet von dem fortschreitenden Verfall der Taiping, der schließlich zu deren Vernichtung und zur Eroberung der Himmlischen Hauptstadt durch einen chinesischen Kriegsherrn führt.