VorSchule zur Philosophie der Praxis

Wolfgang Fritz Haug

Philosophie

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Beschreibung zu „VorSchule zur Philosophie der Praxis“

Wann immer wir uns zur Geschichte des Marxismus verhalten »wie jemand, der sich an nichts erinnert« (Lenin), läuft es
falsch mit dem »Marxistsein / Marxistinsein« (→ www). Da tradierte Geschichte oft ein Jesuit ist, der als wahr tradiert, was eine etablierte Macht entschied, muss sedimentiertes Geschichtsbewusstsein historisch-kritisch aufgesprengt werden. Eben darum geht es in dieser Vorschule, die sich an alle richtet, deren Interesse am Marxismus geweckt ist und
die ihr Wissen über ihn vertiefen wollen. Aufgebaut ist sie als nachvollziehbarer, jeweils in Krisenepochen und kontroversen
vollzogener Lernprozess auf vier Zeit-Ebenen, beginnend mit – und immer wieder zurückkehrend zu – der Zeit von Marx’ 23
Jahre jüngerem Zeitgenossen und postumem Schüler Labriola, der den Quellcode des marxschen Geschichtsmaterialismus
als Philosophie der Praxis begriffen und damit marxistisches Philosophieren begründet hat. Von den Kautskyanern nach
Engels’ Tod zugunsten des vormarxschen philosophischen Materialismus verdrängt, wurde Labriolas Auffassung eine
Generation später von Gramsci, in faschistischer Haft, wieder aufgegriffen. Aber nicht nur das: er hinterließ die Weisung, sie zur im Marxismus »herrschenden« zu machen.
Fürs geschichtliche Selbstverständnis des Marxismus nach der ›Wende‹ von 1989 und im Hightech-Kapitalismus am
Kipppunkt des Erdklimas ist Haug zufolge die Aufnahme von Labriolas Fundierung marxistischen Denkens in seiner
unauflöslichen Verknüpfung der beiden »Urbildner des Reichtums, Arbeitskraft und Erde« (Marx) unabdingbar für
Zukunfts-, ja Gegenwarts-Fähigkeit des Marxismus. Das macht sein Buch zu einer Diskussionsgrundlage für alle, die
in der Nachfolge von Marx Gesellschaft in ihren Natur- und Klassenverhältnissen erkennen, weil verändern wollen.

Über Wolfgang Fritz Haug

Wolfgang Fritz Haug (* 23. März 1936 in Esslingen am Neckar) ist ein deutscher Philosoph und Verleger. Er ist mit der Soziologin Frigga Haug verheiratet. Haug studierte von 1955 bis 1963 Philosophie, Romanistik und Religionswissenschaft in Tübingen, Montpellier, Berlin und Perugia. 1966 promovierte er an der Freien Universität Berlin; 1972 folgte die Habilitation; von 1979 bis 2001 war er Professor für Philosophie an der Freien Universität Berlin. Sein Forschungsschwerpunkt ist der Marxismus. 1959 gründete Wolfgang Fritz Haug in Berlin den Argument Verlag mit der Zeitschrift Das Argument, deren Herausgeber er bis heute ist. Haug war zudem Initiator & Mitherausgeber der kritischen Gesamtausgabe der Gefängnishefte von Antonio Gramsci. Anfang der 1970er Jahre prägte Haug den Begriff der Warenästhetik. Zu seinen wichtigsten Werken gehören die Kritik der Warenästhetik (1971), die Vorlesungen zur Einführung ins Kapital (1974, 1990, 2006), das Projekt Faschismus und Ideologie (1980) und das Projekt Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus (seit 1994). Als marxistisch orientierter Philosoph war und ist W.F. Haug auf vielfältige Weise gesellschaftlich engagiert. Im Jahre 1980 begründete er die Berliner Volksuniversität mit; 1984 bis 1989 war er Mitglied des internationalen Beirats von Socialism in the World (Belgrad), 1996 bis 2001 Gründungsvorsitzender des Berliner Instituts für kritische Theorie (InkriT) e.V., dessen wissenschaftliche Leitung er seit 2001 innehat. Darüber hinaus sitzt Wolfgang Fritz Haug im wissenschaftlichen Beirat von attac.


Verlag:

Argument Verlag mit Ariadne

Veröffentlicht:

2021

Druckseiten:

ca. 398

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


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