Lübeck, 1957. Im Klima des Aufbruchs in die neue Wirtschaftswunderwelt der Adenauerrepublik wächst der 16jährige Christian Lorenz auf. Er ist auf der Suche nach einem Platz in der Welt, der ihm trotz der Alltagszwänge und Widrigkeiten seines Elternhauses Luft zum eigenen Leben lässt. Denn im Hause Lorenz sind die neuen Strömungen aus den USA wie Rock ’n’ Roll und Bluejeans Tabu. Christian lernt den jungen Maler Ricky von Dülmen kennen und betritt damit eine ihm bisher unbekannte und äußerst attraktive Welt, die er vor seiner Familie und Freunden geheim hält. Als Ricky wegen des Verstoßes gegen den §175 verhaftet wird, findet die Polizei Fotos von den beiden und Christian gerät allein durch den Verdacht auf Homosexualität immer tiefer in eine ausweglose Situation. Wolfgang Ehmer erzählt präzise und detailreich eine bewegende Geschichte eines jungen Menschen vor der Kulisse des Wiederaufbaus und des traditionsbewussten, alteingesessenen Lübecker Bürgertums und zeichnet dabei ein Bild der Nachkriegsgesellschaft, die dabei ist, sich neu zu erfinden.