Ulm und Neu-Ulm sind ein Stadtgebilde, durchzogen von der Donau, vereint in einem Festungsring des 19. Jahrhunderts. Aber dieses Gebilde liegt in zwei verschiedenen Bundesländern, es besteht heute aus zwei eigenständigen Städten. Das war nicht immer so: Das Territorium der Freien Reichsstadt Ulm fiel 1802 an Bayern und wurde 1810 geteilt. Das Gebiet rechts der Donau blieb bayerisch, das links davon wurde württembergisch. Als Ulm im 19. Jahrhundert über seine mittelalterlichen Grenzen hinauswuchs, wurde auch das bayerische Ufer systematisch besiedelt: Neu-Ulm entstand als eigene Gemeinde und wurde 1869 zur Stadt erhoben, die ebenfalls ihre eigene Geschichte schrieb. Dieser Band bietet eine Zusammenschau der Geschichte der beiden Städte. Er soll dazu beitragen, die Doppelstadt, ihre Struktur, ihre Merkmale und vielleicht auch die Mentalität ihrer Bewohner zu begreifen.