Unbemerkt von den Menschen führen die Naturgeister ihr eigenes Leben, nach eigenen Gesetzen. Jeder hat seine Aufgabe dabei. Jeder ist aber auch eine eigene Persönlichkeit mit Vorzügen und Schwächen.
Das wird deutlich, als vor langer Zeit die Glockenblumenelfe den Frühling verschlief. Dies war bei ihr ein besonders schwerer Verstoß, blühte sie doch als erste Blume im Jahr, wenn gerade der letzte Schnee des Winters schmolz und läutete den Frühling ein. Die Strafe blieb nicht aus, noch zumal Zwerg Wurzelmoos, der über die Blumenelfen wacht, gerade übelgelaunt war. Er hatte den Schlüssel zu seiner Kiste verloren. Darin aber verwahrte er seinen Vorrat an köstlichem Rebensaft auf, wofür er eine Schwäche hatte.
Stumm waren nun die Blütenglocken, unter denen die kleine Glockenelfe weinend auf einer Sommerwiese saß, auf der sie noch nie gewesen war. Bis eine Hummel kam und Mitleid mit ihr hatte. Sie flog zu Prinz Blaufalter, für den alle Blumenelfen schwärmten, und erzählte ihm davon. Ob es ihm gelang, Zwerg Wurzelmoos umzustimmen und der kleinen Blumenelfe zu helfen?