Der Autor, unter jüdischen Angehörigen aufgewachsen, beschreibt und erläutert in diesem Buch die antijüdischen Vorurteile, denen er in den Hitlerjahren als Knabe und Jugendlicher begegnet ist. Er will wissen, was es mit den antijüdischen Stereotypen auf sich hatte, die damals in der Schule wie im Alltag verbreitet wurden. Der erfundene Jude: Das Zerrbild vom jüdischen Gesicht, von der jüdischen Mimik und Gestik, dem jüdischen Jargon, dem Mauscheln und Schachern, den deutschen Namen als Verkleidung fremder Herkunft und den Berufen, in die die Juden drängten, weil ihnen schwere, körperliche Arbeit angeblich nicht lag. Die abfälligen Reden von der jüdischen Intelligenz, die von den Judenfeinden als Geschäftstüchtigkeit, Durchtriebenheit und Gerissenheit oder, wenn es um Schriftsteller, Wissenschaftler und Journalisten ging, als destruktive Intellektualität verleumdet wurde.
Dieses Buch berichtet nicht vom Schicksal einzelner jüdischer Menschen, die der Verfasser in seiner Jugendzeit kannte. Es geht allein um die antijüdischen Vorurteile, denen diese Menschen ausgesetzt und die das Signal zu unfasslichen Verbrechen waren. Antijüdische Klischees, die einen Juden erfunden haben, den es nirgendwo und niemals gab.