Am nächsten Tag zeigte die Uhr zwölf an, als wir nach einem vorbereitenden Vormittag mit unserem Experiment begannen. Zum ersten Mal in meiner lebenslangen Bekanntschaft mit Vaini verriet er große nervöse Aufregung, und die Hand, die den erhobenen Onyx hielt, zitterte im Sonnenlicht. Vor uns schien der Golf von Neapel ein Pflaster aus Lazuli zu sein, gesprenkelt mit weißen Schaumkronen und gesäumt von schimmerndem Aquamarin. Ich blickte einen Augenblick lang auf diesen schattenverhangenen Boden, auf dem die Sonne und der Wind eine Silhouette zeichneten, die wie der gebogene Bogen der Liebe aussah. Ich sah den Schaum der Wellen, der sich am Ufer in Spitzen brach. Unter uns, wo der Saphir zu Smaragd verblasste, lag eine italienische Feluke vor Anker. Plötzlich bemerkte ich, dass sich ihre halb geflatterten Segel granatrot färbten, und im selben Augenblick spürte ich ein phosphoreszierendes Leuchten um mich herum aufsteigen und nahm einen Geruch wie brennendes Sandelholz wahr. Die Ohnmacht eines überwältigenden Gefühls vernebelte mir die Sinne, und ich hörte nicht mehr das Rauschen des Meeres. Vor mir erschien ein pompejanischer Säulengang, perlweiß und purpurrot wie das Futter einer Muschel. Der Orangenhain von Vaini verschmolz mit Tamarinde und Oleander. Zwischen den Bäumen standen zwei leicht getönte Marmorstatuen: Aphrodite, die Sängerin, und Pallas, die Fackelhörerin. Es war nicht mehr das Halbdunkel der Illusion.... Vaini und ich hatten die ungreifbare Trennungslinie überquert und waren siebzehn Jahrhunderte zurückgereist.