MARGUERITE KOLLO schreibt im Vorwort "Wahrheit, die ich meine":
"Beim Stöbern und Ordnen des Nachlasses meines Vaters WILLI KOLLO (1904-1988) kommen mir so manches Mal Unterlagen in die Hände, die mir das Gefühl geben, dass die besondere Wahrnehmung gerade zu dieser Zeit kein Zufall sein kann, ja sogar ein Auftrag, sie zur Diskussion zu stellen. So geschieht es jetzt, zur Zeit des Ukraine-Krieges, mit den hier erstmals veröffentlichten Texten, die mein Vater um 1975, im sogenannten Kalten Krieg, verfasst hatte. Und in meinem heute bereits 88-jährigen Leben erinnere ich mich immer noch an den Zweiten Weltkrieg, dessen Ende ich mit zehn Jahren erlebte. Ich erinnere mich fast traumatisch immer noch an Luftschutzkeller und Flucht mit dem letzten Zug vor `den Russen´.
Mein Vater, der 1914, zu Beginn des Ersten Weltkrieges, zehn Jahre alt war, schildert diese Zeit in seinen authentischen Berichten. Und er schildert auch seine Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg und verfasste eine historische Analyse zu den Motiven der Gegner Deutschlands. Man kann daraus schlussfolgern, dass die politischen Gründe der Kriegsgegner auf beiden Seiten immer nur das eigene Interesse sind, sich Vorteile aus dieser gnadenlosen Auseinandersetzung zu verschaffen. Der Besiegte trägt dann für alles und für immer die alleinige Schuld. Schon in der zweiten oder dritten Generation danach kann keiner mehr die ganze Wahrheit erkennen. Und so geht ein großer Teil dieser Halbwahrheit in die Geschichtsbücher ein.
Das hier vorliegende Buch "DAS VERHÄNGNIS DER LÜGE und DER HASS DER GIGANTEN" bezieht sich auf die Tatsache, dass die Zeit und die Geschehnisse der beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts von den vor allem englischen und amerikanischen Historikern nach 1945 in alleiniger Schuldzuweisung an Deutschland erklärt werden, so dass daraus in den heutigen Generationen ein Selbsthass entstanden ist, der es sogar deutschen Politikern richtig zu sein scheint, diesen Hass durch entsprechende Erklärungen an die Bevölkerung zu vermitteln.
Tatsache ist, dass man wissenschaftliche Bewertungen der Historie wie auch das Recht nach der jeweils geltenden "öffentlichen Meinung" auslegen kann; also nach einer manipulierten Wahrheit -, die keine ist.
Von der Politik wird uns oft die (ganze) Wahrheit verschwiegen, "damit es nicht so weh tut". Wie empathisch! Aber dann wird diese "Halbwahrheit" zur Lüge; tut zwar im Moment weniger weh bzw. hält möglichen Widerspruch vorerst in Grenzen, ändert aber auch nichts-, möglichst zum Guten! Und deshalb ist die so euphorisch erklärte "Zeitenwende" eben eine "Verlängerung" der Lüge und wiederum der Entstehung eines neuen Krieges, der mit gegenseitiger Aufrichtigkeit und mit Verständnis für die andere Seite hätte vermieden werden können.
Wenn ich die von meinem Vater nachgelassenen Texte, die in allen Zitaten und Erklärungen nachweisbar, also wahr sind, in teilweise zeitgemäßer Ergänzung gerade jetzt veröffentliche, möchte ich damit den nach dem Zweiten Weltkrieg, also den nach 1945 geborenen Deutschen einen vielleicht aus guten Gründen und nachvollziehbar verschwiegenen Teil der Wahrheit über die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, die Kriegszeiten und die damit verbundenen Motivationen zur Kenntnis bringen. Denn Gegenwart und Zukunft brauchen objektive Bewertung und Vermittlung der Vergangenheit."