Der kubanische Staatschef Fidel Castro ist eine der interessantesten und umstrittensten Persönlichkeiten des zwanzigsten Jahrhunderts – Mythos und Ikone gleichermaßen. Der Jesuitenschüler und Großgrundbesitzersohn ist ein charismatischer Patron, der sein karg gehaltenes Land seit über 40 Jahren mit strenger Hand regiert wie eine riesige Latifundie. Seine Stärke bezog und bezieht er daraus, dass er der erste kubanische Caudillo war, der sein Land aus der Abhängigkeit von den USA löste und ihm eine nationale Identität gab. Der Lateinamerika-Kenner Volker Skierka rekonstruiert die Lebensgeschichte Fidel Castros und damit zugleich die Geschichte der kubanischen Revolution. Er greift dabei auf wenig bekannte Quellen und Dokumente zurück. Seine Untersuchung ist eine genau recherchierte und spannend geschriebene Darstellung des widerspruchsvollen Lebens und Wirkens von Fidel Castro. Am Ende steht die Frage nach der Zukunft des Karibikstaates: Wird Castro sein Land für Wirtschaftsreformen und Demokratisierung öffnen, oder behält sein alter Leitspruch Gültigkeit: «Socialismo o muerte» – Sozialismus oder Tod?