Eine deutsche Großstadt, eine ausländische Tote, eine rassistische Polizei, eine sensationsgeile Presse, der alltägliche Kampf um Macht, Zuneigung und Respekt und zwischen all dem das Ende einer Jugend und einiger anderer Lebensentwürfe.
Val, siebzehnjährig, erledigt zur Aufbesserung des bescheidenden Ausbildungsgeldes einen harmlos wirkenden Botengang für einen flüchtigen Bekannten namens Hussein und stolpert dabei über eine Leiche. Trotz des anfänglichen Schocks ist Val weiter im Auftrag von Hussein unterwegs und wird dabei in Schießereien und Auseinandersetzungen verwickelt, die um den Besitz von geheimnisvollen Unterlagen eines verstorbenen Wissenschaftlers geführt werden. Diese Unterlagen fallen Val in die Hände, jedoch verhindern die turbulenten Ereignisse die eigentlich geplante Übergabe an Hussein.
Der Mord ruft die Staatsgewalt und damit Kriminalhauptkommissar Trietzer auf den Plan. Dessen Ermittlungseifer ist bei einer ausländischen Toten zunächst recht gebremst. Die Arbeit und die Ermittlungsergebnisse des Kommissars werden stets davon beeinflusst, was er zu finden wünscht.
Die Kriminalgeschichte erzählt vom Aufbruch, von einzureißenden Mauern, und vom Versuch, den vielfältigen Festlegungen der Gesellschaft zu entgehen. Es ist gleichzeitig eine Geschichte über Wahrheit und Lügen und wie sie konstruiert werden. Ein Aspekt dieser Konstruktion von Wirklichkeit ist dabei die Genderzuordnung von Val: Das Buch macht sprachlich dazu keine Angaben, in diesem Fall liegt die Wirklichkeitsbildung also bei den LeserInnen.