Veronika Dintinjana war schon bald nach Erscheinen dieses Buches eine der besten Vertreterinnen der jungen Dichtergeneration und gilt bis heute als wichtiger Name der modernen slowenischen Poesie. Sie tritt wie eine Dichterin mit einem außerordentlichen Gehör für den Rhythmus und den Klang von Wörtern auf, mit einem Sinn für die bildlichen Dimensionen der Sprache (in ihrer Poesie erwachsen sie unaufdringlich und verfeinert aus einer Rede, die sich der gesprochenen Sprache annähert). In Ihrer Dichtung flicht sich unauffällig ein dichtes Netz intertextueller und kunstbezogener Bezüge ein, ohne dass eine Unkenntnis oder ein Nichterkennen derselben eine Schmälerung des Lesegenusses bedeuten würde. Das Hauptthema der Lyrik von Veronika Dintinjana ist die Zeit, ihre Vergänglichkeit, ihr Ablauf – sie selbst sagt, sie schreibe Gedichte darüber, wie uns die Zeit ständig entgleitet. Es sind Gedichte, die mit chirurgischer Präzision verfasst sind, zugleich jedoch außerordentlich natürlich und beweglich wirken, seien es Gedichte, hinter denen man eine längere Geschichte vermutet, sehr häufig auch mythische Landschaften, oder Verse, die sich um einen assoziativen Bogen zu einem Gedicht verflechten.