"Ulli im Glück" ist sicher keine der üblichen Künstlerbiografien. Das Leben des Protaganisten ist ein Beispiel für das Leben eines Menschen, der Ruhm, Reichtum und künstlerischer Anerkennung hinterher jagt und dabei wie "Hans im Glück" in dem Grimmschen Märchen seinen Goldklumpen verliert. In Ulli Lommels Fall bedeutet das seine Authentizität, Empathie und sein Mitgefühl. Der Autor erzählt die in Wirklichkeit tragische Geschichte eines immer lächelnden Mannes, der ständig die Rolle "Everybody´s Darling" spielt und dabei auch seinen Bezug zur Realität, seine Glaubwürdigkeit und seine Bewusstheit verloren hat. Ulli Lommel ist ein heißer Anwärter auf den Titel des "schlechtesten Regisseurs der Welt". Seine Gier nach den Phantomen der Unbewussten zwingt ihn, geradezu manisch und ohne Rücksicht auf andere Beteiligte immer weiter billige Trash-Filme und - Theaterstücke zu produzieren, um dadurch seine "15 Minuten Ruhm" (Andy Warhol) zu erhalten und immer wieder leichtgläubige Frauen erobern zu können. Obwohl alle seine Werke gnadenlos von den Kritiken sowohl der Experten des Feuilletons als auch der Film- und Theaterfans zerrissen werden, macht er getrieben von seiner Gier nach seinen Illusionen rastlos immer weiter. Ohne zu begreifen, dass jede Gier immer Angst erzeugt und Angst erzeugt Misserfolg. Ein Teufelskreis, aus dem es für Ulli Lommel kein Entrinnen mehr gibt, weil er es wie Dorian Gray krampfhaft vermeidet, sich sein wahres Gesicht, seine "true colors" anzuschauen ... Mehr zu dem Buch: uwe-woitzig.de